Ob komplexes B2B-Billing oder spezielle Abrechnungskonstruktionen von regionalen Versorgern – mit der Integration von powercloud.flex wird die powercloud um eine ganze Reihe von wichtigen Funktionen ergänzt, von denen gerade Stadtwerke massiv profitieren. Wie genau erfolgt die technische Umsetzung? Hier gibt unser Chief Technology Officer Daniel Haimerl detaillierte Antworten:
Daniel, wie passen die neuen B2B Fähigkeiten von powercloud.flex in die technische Architektur der powercloud Plattform?
Daniel Haimerl: Es ist ein großer Vorteil, dass powercloud.flex auf dem gleichen IT-Stack wie powercloud basiert. Deshalb können wir diverse Funktionen schnell übernehmen bzw. integrieren. Konkret heißt das: In beiden Fällen gibt es eine 3-Schicht-Architektur aus einem User Interface (basierend auf JavaScript, HTML, CSS), der Programmiersprache PHP 8 mit Symfony. Beide Lösungen setzen zudem auf Amazon AWS und nutzen die Amazon AuroraDB Enterprise Datenbank. Zudem gilt für alle neuen Plattform-Komponenten unser allgemeiner Anspruch, jede Architektur sehr konfigurationsgetrieben und mit offenen Schnittstellen aufzubauen.
Wie vollzieht sich die Anpassung an spezifische Standards von powercloud?
Wir gehen hier sehr systematisch vor und haben uns zunächst auf die Integration in die Entwicklungs- und Betriebsumgebung von powercloud konzentriert. Dazu gehören unter anderem das einheitliche Hosting in der AWS Cloud – unterstützt durch cloud-agnostische State-of-the-Art-Technologien wie Docker, Terraform, Nomad und weitere. Darüber hinaus ist uns ein hoher Automatisierungsgrad per Continuous Integration (CI) und Continuous Delivery (CD) wichtig. Die notwendigen Anpassungen an die standardisierten Prozesse und Tools haben wir bereits abgeschlossen. Wir sind eine Tech-Company – moderne und nachhaltige IT-Architekturen und Technologien liegen in unserem Naturell.
Welche Rolle spielen Themen wie „Monitoring“ und „Alerting“?
Sie sind unverzichtbar für einen reibungslosen Betrieb. Es geht uns deshalb immer um ein Höchstmaß von „Observability“, zu welchem u.a. das Monitoring, das Alerting sowie die Auswertbarkeit von Metriken und Log-Informationen gehören. Wir setzen hierbei auf marktübliche und bewährte Werkzeuge wie Kibana, Grafana und Prometheus.
In welcher Weise wurde das UI-Design angepasst?
Zunächst einmal haben sich unsere UI/UX-Designer die bestehende Lösung genau angeschaut und alle Anpassungen definiert, um alle Oberflächen an den Bedürfnissen unserer Kunden ausrichten zu können. Das neue Design orientiert sich an unserem in der Praxis bewährten powercloud Bedienkonzept – von der Navigation bis zum Umgang mit Nachrichten innerhalb der Prozesse. Darüber hinaus haben wir die allgemeine Bedienbarkeit der Software verbessert.
Welche Herausforderungen treten mit Blick auf Schnittstellen auf?
Es gibt eine streng entkoppelte REST-API-Schnittstelle, die beispielsweise von der Weboberfläche verwendet wird. In der Folge lassen sich andere Systeme einfach integrieren, wobei die Dokumentation der Schnittstellen über marktübliche OpenAPI-Spezifikationen erfolgt. Insgesamt besteht das System aus mehr als hundert REST-API-Endpunkten – darunter die eher datenorientierten CRUD-APIs sowie eine Vielzahl von Prozess-APIs. Letztere ermöglichen eine detailgenaue Steuerung von energiewirtschaftlichen Geschäftsprozessen, weshalb wir das gesamte System optimal in jede bestehende Kundenlandschaft einbinden können. Im Übrigen arbeiten wir gerade an der Entwicklung eines Event-Systems, wie es unsere User aus der powercloud kennen.
Wie sieht der gesamte Zeitplan rund um die Integration der neuen Funktionen aus?
Insgesamt geht es hier um sehr viele Funktionen und Prozesse aus dem B2B-Segment, die wir jetzt allesamt in die powercloud integrieren. Das lässt sich nicht „über Nacht“ erreichen. Einzelne Funktionen werden von Bestandskunden aber heute bereits genutzt. Wir gehen davon aus, dass noch im ersten Quartal 2023 der erste neue powercloud Kunden die neuen Funktionen produktiv nutzen wird. In Folge stellen wir die Funktionalitäten dann nach und nach auch für weitere Kunden aus.