Das Zeitalter von On-Premise-Softwaresystemen geht in vielen Anwendungsbereichen zu Ende. Stattdessen nehmen Cloud-Systeme eine immer wichtigere Rolle ein: 78 Prozent der Unternehmen bescheinigen dieser Technologie einen großen Beitrag zur Digitalisierung, so etwa der Cloud-Monitor 2020 von KPMG. In der Energiebranche hat die Frage eine besondere Dringlichkeit, denn viele alte IT-Systeme der Energieversorgungsunternehmen stehen vor dem Wartungsende oder sind eher unübersichtliche „IT-Stapel“, die man jetzt besser abbauen sollte, wenn man zukünftig schneller am Markt agieren will. Wie sieht eine Alternative zu SAP IS-U, Oracle Utilities und Co. aus?
Wer ein altes Smartphone nutzt, für dessen Betriebssystem der Hersteller keine Updates mehr anbietet, kennt das Gefühl: Man ist verunsichert. Sind die eigenen Daten noch sicher und wie lange kann man neue Apps herunterladen? Ähnlich geht es Entscheidern in jenen Energieversorgungsunternehmen (EVU), deren Legacy-IT-Systeme über die letzten 15 bis 20 Jahre hinweg gewachsen sind (zumeist auf Basis von dezentralen Eigenentwicklungen) und die schon bald nicht mehr durch den Software-Anbieter gewartet werden. Hier entsteht ein gewaltiger Handlungsdruck, weil die Systeme beispielsweise viele Funktionalitäten des Vertriebs steuern – und damit unverzichtbar sind für das zukünftige Kundenwachstum und den wirtschaftlichen Erfolg.
„Weitermachen wie bisher“ ist also keine Option. Somit ist es wenig überraschend, dass Energieversorger ihre Investitionen in die Digitalisierung jetzt erhöhen wollen, so die Ergebnisse der Studie „Digital@EVU“ vom Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Kearney und IMP3ROVE aus dem letzten Jahr. Über 85 Prozent der befragten EVU erwarten eine Steigerung des Digitalisierungsbudgets in den kommenden Jahren. Drei Handlungsfelder stehen dabei laut „Digital@EVU“ im Zentrum: der Wandel der Wertschöpfung, die stärkere Kundenzentrierung und die Schaffung eines weitgehend digitalen Unternehmens.
Den alten IT-Stapel endlich abtragen
Aber wie genau lassen sich diese Ziele erreichen und welches IT-System ist das richtige? Eine interessante Antwort gibt hier ein Blick auf die Studie „Future Systems – Zukunftssichere IT-Syteme“ von Accenture. Sie vergleicht unter anderem „Globale Vorreiter“ mit deutschen Energieversorgern und kommt zu eindrücklichen Ergebnissen. Demnach sind 88 Prozent der „Leader“ der Meinung, dass das gesamte „IT-Stack“ (also der vorhandene statische Legacy-„Stapel“ aus Software, Hardware, Daten, Telekommunikation und Rechenzentren) abgebaut werden muss – für die Schaffung von viel anpassungsfähigeren Systemen. Allerdings stimmen laut „Future Systems“ nur 38 Prozent der Vertreter der deutschen Versorgungsindustrie dieser Einschätzung zu. Folgerichtig sind die „globalen Vorreiter“ weiter bei der Einführung von ausgefeilten Cloud-Services: 95 Prozent haben sie bereits eingeführt, was wiederum nur bei 30 Prozent der Nachzügler unter den Unternehmen der Fall ist.
On Premise vs. Cloud
Beim Stichwort „Cloud“ taucht in der Accenture-Studie im Übrigen ein altes (und längs überholtes) Vorurteil auf, denn für die Nachzügler sind Cloud-Services vor allem „ein kostengünstiges Rechenzentrum“, wie die Autoren schreiben. Freilich ist genau das ein verheerender Irrtum aus Sicht der „Vorreiter“, die Cloud Computing als unverzichtbare Voraussetzung für den erfolgreichen Einsatz zahlreicher anderer Technologien betrachten – von künstlicher Intelligenz bis zu Data Analytics. Darüber hinaus sind die Vorteile der Cloud gegenüber statischen On-Premise-Lösungen offensichtlich: geringere Investitionskosten, schnellere Verfügbarkeit, flexiblere Laufzeitverträge sind hier nur einige Stichworte. Außerdem lassen sich Cloud-Lösungen viel schneller adaptieren und mit zusätzlichen Optionen erweitern, falls beispielsweise neue Geschäftsmodelle genau das erfordern oder sich die Marktanforderungen verändern.
Diese Flexibilität dürfte gerade für EVU eine essentielle Grundbedingung sein, denn in ihren Märkten gilt mehr denn je: Alles ist im Fluss. Start-ups sowie branchenfremde Großunternehmen drängen immer schneller in den Markt und erzeugen einen massiven Verdrängungswettbewerb. Zugleich entstehen neue Produkte und Serviceleistungen – die Zeiten, in denen EVU nur Strom und Gas angeboten haben, sind vorbei. Stattdessen werden per Cross- und Up-Selling beispielsweise auch Wallboxen, PV-Anlagen oder Handyverträge über personalisierte Portale verkauft.
powercloud erfüllt entscheidende Zukunfts-Bedingungen
Was bedeutet das alles für die Abrechnungssysteme? Als Antwort darauf hat pwc in seiner Marktstudie „ERP-Systeme in der Energiewirtschaft“ eine ganze Reihe von Anforderungen definiert, die neue Systeme erfüllen müssen. Dazu gehören die Erstellung von kundenindividuellen Produkten und flexiblen Preisstrukturen, skalierbare und automatisierbare IT-Prozesse sowie Abrechnungen in Echtzeit – Grundbedingungen, die von der powercloud erfüllt werden. Zwei Beispiele dazu:
- „Automatisierte Prozesse“: Zur powercloud gehören standardisierte und automatisierte Prozesse sowie Aktualisierungen (beispielsweise aufgrund von veränderten gesetzlichen Anforderungen oder im Rahmen der Marktpartnerkommunikation), die mit hoher Geschwindigkeit ablaufen. Neuanforderungen werden agil umgesetzt und stehen in kurzer Zeit zum Test und Produktiveinsatz zur Verfügung, ohne aufwändiges Einspielen von Updates durch den Kunden.
- „Neue Produkte“: Mit der cloud-basierten End-to-End-Software für den EVU-Markt benötigt man nur noch wenige Klicks, um vollautomatisiert ein abrechnungsfähiges Produkt zu entwerfen und ad hoc am Markt zu veröffentlichen. Ohne Hinzunahme von Entwicklern oder aufwändige Konfigurationen können beliebige non-Commodity Bündel definiert werden, die weit über das klassische Strom-Gas-Bündel hinaus gehen. In der Abwicklung und Erfüllung dieser Verträge hilft die offene Architektur der powercloud. So können z.B. Hardware-Lieferanten direkt an die Prozesse der powercloud gekoppelt werden.
Bei der Modernisierung Tempo aufnehmen
Abschließend ein paar Worte zur Implentierung und Lizenzierung des cloudbasierten Systems – für die User von etablierten Systemen wie SAP IS-U oder Oracle Utilities entscheidende Fragen. Viele haben die Erfahrung gemacht, dass die Modernisierung ihrer IT-Lösung in der Vergangenheit immer lange andauerte. Hier zeigt sich ein weiterer großer Unterschied zwischen der powercloud und Legacy-Systemen: Bei der powercloud Implementierung kommt ein standardisierter Best-Practice-Prozess mit definierten Onboarding-Modulen zum Einsatz. Der End-to-End-Ansatz steht je nach Ausgangssituation in wenigen Wochen bereit, ist jederzeit skalierbar und lässt sich so beispielsweise auch in neue Länder einführen. Dabei wird die Lösung in keiner Weise „verbaut“ – Stabilität, Geschwindigkeit und Kosteneffizienz verbleiben auf einem exzellenten Niveau.
Ebenso vorteilhaft ist das Lizenzmodell der deutschen SaaS-Lösung. Es basiert auf der Anzahl der aktiven Endkundenverträge ohne versteckte Kosten. Alle für den Betrieb notwendigen Leistungen und alle zukünftigen Updates sind enthalten. Du hast in den letzten Jahren die Erfahrung gemacht, dass dein Legacy-System hohe Kosten durch Inhouse-Wartung, Updates und System-Tests erzeugt? Von dieser Kostenspirale kannst du dich mit der powercloud verabschieden! Der Preis für das End-To-End-System beinhaltet alle Prozesse in deinem „energiewirtschaftlichen Maschinenraum“ – inklusive aller zukünftigen Updates.
Über den Autor
Sam Schubert ist als gebürtiger Rheinländer seit Oktober 2019 am Fuße des Schwarzwalds bei powercloud aktiv. Im Kundenumfeld der Energiewirtschaft ist der Produkt Manager ein bekanntes Gesicht, denn er hat mehr als 10 Jahre lang deutsche EVU dabei unterstützt, diverse regulatorische Anforderungen in das vorhandene SAP IS-U zu integrieren. Bei powercloud erweitert er immer wieder den Funktionsumfang der Cloudlösung – und zwar sowohl für Bestandskunden also auch für Messstellen- und Netzbetreiber. Sein Fokus liegt dabei nicht mehr nur auf dem deutschsprachigen Raum. Auch diverse europäische Projekte sind unter seiner Verantwortung.