Eine geopolitische Krise mit massiven Auswirkungen auf den Energiemarkt, dazu veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen und das (sehr) langsame Ende der Pandemie – unter diesen Vorzeichen war das Jahr 2022 auch für powercloud außergewöhnlich. An dieser Stelle blicken wir zurück auf „unsere“ vergangenen zwölf Monate. Sie waren in jeder Hinsicht eine Herausforderung.
Es war das Jahr der globalen Krisen: Ukraine-Krieg, Gasmangel-Gefahr, explodierende Energiepreise sowie ein Hitzesommer und weltweite Wetterextreme dominierten die Nachrichtenlage, was an der führenden SaaS-Plattform der Energiewirtschaft nicht spurlos vorbei gehen konnte. So mussten wir ab Sommer beispielsweise unsere Produkt-Roadmap für die (später wieder einkassierte) Gasumlage und die Gaspreisbremse anpassen – trotz der komplexen Aufgabe eine Selbstverständlichkeit, denn immerhin ist es eines unserer Versprechen, dass alle Updates aufgrund von veränderten gesetzlichen Anforderungen kostenfrei sind und zeitgerecht in hoher Qualität bereitgestellt werden. Die Gaspreisbremse macht hier keine Ausnahme. Insgesamt hatte das powercloud Jahr aber weitaus mehr zu bieten – auch abseits der allgegenwärtigen geopolitischen Krisen. „Unser“ Jahr 2022 in sechs Kapiteln:
1. Hilfe anbieten: noch mehr Enabling
Hohe Servicequalität und eine schnelle Weiterentwicklung entlang der Kundenwünsche – unter diesen Schlagworten lassen sich unsere Maßnahmen rund ums Enabling zusammenfassen. Die Fragen dahinter lauten: Wie können wir den Kund:innen helfen, die diversen Lösungen in der powercloud besonders effizient zu nutzen und auf was kommt es bei der individuellen Konfiguration an? Dafür haben wir in diesem Jahr viele Aktivitäten rund ums Community Management und Enablement gestartet. Praxisorientierte Videos und regelmäßige Community Events ermöglichen Kunden und Partnern ein noch besseres Verständnis und einen regelmäßigen Austausch. Zudem gab es regelmäßige Umfragen und eine brandneue Community-Plattform. Unser Ziel ist es dabei, Anwendern bei Fragen zur Roadmap und neuen Funktionen schnell Informationen bereitzustellen, ihre Bedürfnisse frühzeitig in unsere Produktplanung einzubringen sowie den eigenen Roadmap-Prozess transparent zu gestalten. Man könnte auch sagen: Die powercloud Unternehmenswerte „Transparenz“ und „Offenheit“ fließen hier in ganz konkrete Maßnahmen ein. Im Übrigen unternehmen wir vielfältige Anstrengungen, um unsere Qualität auszubauen. So wurden alleine in diesem Jahr – mit großem personellem Aufwand – drei ISO-Zertifizierungen rund um Umwelt-, Energie- und Informationssicherheitsmanagement durchgeführt. Letzteres stellt zum Beispiel mit regelmäßigen Audits sicher, dass Informationen verantwortungsvoll gehandhabt werden.
2. Funktionaler Ausbau der Plattform
Mit der Erweiterung um powercloud.flex auf Basis eines Zukaufs in 2022 als neuer integraler Bestandteil der powercloud Plattform decken wir nun auf einen Schlag eine Vielzahl von Anwendungsfällen im B2B-Geschäft und für Stadtwerke ab. Die technische Umsetzung und funktionale Updates werden auch im Jahr 2023 weiter fortgeführt. Die schnelle Integration in unseren Technologie-Stack mit einem API-Gateway und die schnelle Anpassung des Bedienkonzepts zeigen bereits erste Erfolge in der Eingliederung der neuen Funktionen. Mit der Bündelvertragsabrechnung sowie der Einbettung des neuen Mahnservices, Ratenplänen und dem neuen Sperrprozess sind in powercloud vielfältige neue Grundfunktionen aufgenommen worden und mittlerweile in produktiver Nutzung.
Das Jahr 2022 war auch geprägt von vielfältigen regulatorischen Anforderungen, von umfangreichen Entlastungen für Gas- und Stromkunden bis hin zu einem sehr umfangreichen Formatwechsel im Oktober. Außerdem haben wir in der Aufnahme der Rolle als Netzbetreiber volle Fahrt aufgenommen und mehrere Teams mit der Entwicklung betraut.
3. Erfolge ausbauen: Meilensteine im Markt
Und was zeichnete in den vergangenen zwölf Monaten unsere Entwicklung im Markt aus? Beginnen wir an dieser Stelle mit dem Ausland. Ein Erfolg sticht hervor: Das australische Unternehmen Telstra nutzt seit Juli die powercloud im Live-Betrieb – der erfolgreiche Abschluss eines Projektes, das im Sommer 2020 mit ersten Kontakten zwischen den Unternehmen seinen Anfang nahm und anschließend „just in time“ jeden Meilenstein erreichte.
Auch die Erfolge im deutschen Markt sind vielfältig und geprägt von bekannten Namen wie Prokon, LichtBlick und EWE. Diese drei Unternehmen vollzogen in den letzten Monaten große Datenmigrationen auf die powercloud. Dabei ist unter anderem das „Wie“ interessant. So wurden etwa im Fall von Prokon – mit fast 40.000 Mitgliedern die größte deutsche Energiegenossenschaft – alle Daten im Rahmen einer „Big-Bang-Migration“ auf die neue Plattform überführt. Alles wanderte also „auf einen Schlag“ herüber und das nur rund fünf Monate nach dem Start des Projektes im November vergangenen Jahres. Ein weiterer Erfolg im deutschen Markt ist die Entscheidung der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) auf powercloud zu wechseln, und zwar in die von unserem Partner PwC angebotene powercloud Partnerinstanz. Hierbei geht es beispielsweise darum, zukünftige Meter-to-Cash Prozesse noch stärker zu automatisieren – ein Feld, das für uns immer wichtiger wird.
4. Wachstum absichern: Mitarbeiter:innen-Zahl wächst rasant
Angesichts dieser Erfolge liegt es auf der Hand, dass powercloud gewachsen ist. Die dazugehörigen Zahlen sind mehr als erstaunlich: Mittlerweile arbeiten ca. 500 Personen rund um die powercloud. Ein Kraftakt, der uns nun auch klar zeigte, wie wichtig interner Wissenstransfer ist – eine Top Priorität in 2023. Zudem verstärkt seit Anfang des Jahres Carsten Dirks als neuer COO die Geschäftsführung – ein wichtiger Schritt, denn er bringt viel Erfahrungswissen in die Bereiche „Produkt“, „Entwicklung“ sowie „Betrieb“ ein. Alle zusammen erlebten wir in 2022 eine weitgehende Rückkehr zur Arbeits-Normalität nach der Pandemie: Man arbeitet wieder gemeinsam in Büros, diskutiert Herausforderungen in „echten“ Meetings – und feiert zusammen die Erfolge. Ein Highlight war sicher die große 10-Jahres-Feier direkt neben der schon weit fortgeschrittenen Baustelle unseres powercloud Campus, den wir entsprechend dem aktuellen Baufortschritt wie geplant im September 2023 beziehen werden. Der erfolgreiche Auftritt bei der E-world verstärkte den Eindruck des „Back to Life“ dann in besonderer Weise. Hier machte ein großer Gemeinschaftsstand mit 30 Partnerunternehmen unser Teamwork deutlich: Während powercloud sich auf sein Billing-Know-how konzentrierte, stellten Partner ausgereifte Lösungen „out-of-the-box“ für die Plattform vor. Die Botschaft: Wir wollen weg von den monolithischen Einzellösungen der Vergangenheit und hin zu einer kooperativen Plattform der Zukunft. Das ist auf der E-world angekommen, wie viele Rückmeldungen deutlich machten. Unser Stand war fast permanent überlaufen, das zeigte uns, dass wir an den richtigen Themen gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern arbeiten.
5. Nachhaltiger werden: CO2-Neutralität erreicht
Ein weiterer Meilenstein unseres Jahres lässt sich mit einem einfachen Satz zusammenfassen, auf den wir sehr stolz sind: Wir haben es geschafft, CO2-neutral zu werden. Der Weg dahin war selbstredend weniger einfach, denn es gibt bei jedem IT-Unternehmen zahllose Bereiche, in denen Energie verbraucht wird – vom Betrieb der Server und internen Prozessen über Geschäftsreisen bis zur Heizung und dem Essen. Und dabei hört es nicht auf, schließlich nutzen zehntausende Endanwender jeden Tag die powercloud und hinterlassen dabei ebenfalls einen CO2-Fußabdruck. Alle großen und kleinen Themenfelder haben wir von Experten untersuchen lassen, wobei ein jährlicher Verbrauch von 575 Tonnen CO2 für powercloud ermittelt wurde, welche wir nicht bereits aktiv vermeiden konnten. Die verbliebenen Ausstöße kompensieren wir mit drei konkreten Projekten zur Reduzierung von CO2-Emmisionen: Wir haben uns für die Beteiligung am Ausbau von thermischen Solaranlagen in indischen Krankenhäusern, Schulen und Universitäten sowie dem Aufbau eines großes Biomasseprojekts in Bulgarien entschieden.
6. Basis schaffen: das Leuchtturm-Projekt wird gefeiert
Ein besonderes powercloud Meilenstein der letzten Monate war das Richtfest am IT-Campus in Achern nach Abschluss des Rohbaus. Aktuell sind über 300 Handwerker gleichzeitig vor Ort und sorgen neben Fenstern und Fassade unter anderem für Dachabdichtung und Trockenbau sowie für die Elektro-, Sanitär, Heizungs- und Lüftungsinstallation. Damit liegen die Arbeiten im Zeitplan, sodass der Umzug der Mitarbeiter:innen in die neuen Büroräume planmäßig im Herbst nächsten Jahres erfolgen wird. Das Vorzeigeprojekt nutzt nachhaltige Technologien für CO2-Neutralität und Energieeffizienz. So erfolgt die Stromerzeugung aus Photovoltaik und Biomasse. Zudem planen wir als einer der ersten auch Elektro-Autos als Batterie-Zwischenspeicher einzubinden und es kommen eine klimafreundliche Gebäudedämmung, thermische Wärmespeicherung und eine passive Gebäudekühlung zum Einsatz. 350 IT- und Softwareexpert:innen sowie ihre Angehörigen werden hier zukünftig leben und arbeiten.
Ausblick: Den Wandel ermöglichen
Wie geht es weiter mit der powercloud? Unser vorrangiges Ziel ist ebenso einfach formuliert wie anspruchsvoll: die große Energiewende für eine klimaneutrale Zukunft mit einer wirkungsvollen Plattformlösung vorantreiben. Dabei zielt unsere Philosophie auf die Auflösung von unnötiger Komplexität, vereinfacht also viele Prozesse und wird so zum „Gamechanger“. Was das konkret bedeutet, machte zuletzt beispielsweise die Umsetzung der Marktkommunikation 2022 deutlich: Über 200 Änderungen und neue Funktionen wurden in die Software aufgenommen, wobei es immer darum geht, die Arbeit der User zu vereinfachen. Zudem bleibt unsere Lösung auch in Zukunft hoch flexibel und wandelbar, denn es lassen sich zusätzliche Funktionen, Geschäftsmodelle und Technologien mit Hilfe des powerApp-Stores jederzeit integrieren. Und auch im Netzbereich wird bei powercloud sich viel bewegen. Wir arbeiten mit Hochdruck an unserem powergrid Angebot für Netzbetreiber und Messtellenbetreiber weiter. Sicher ist: Die Zukunft der Energieversorgung bleibt eine Herausforderung auch abseits von Ukrainekrieg und geopolitischen Krisen, die in 2022 so deutlich hervortraten. Wir gehen zuversichtlich in die nachhaltige Energie-Zukunft.