Jahresrückblick 2021: Mit Erfolgen durch das pandemische Krisenjahr

2021 – was für ein Jahr! Die Corona-Pandemie prägte nach wie vor das öffentliche Leben, die Energiepreise stiegen immer weiter an, eine Hochwasserkatastrophe erinnerte uns an das schnelle Fortschreiten des Klimawandels und die Bundestagswahl führte zu neuen politischen Mehrheiten. Dass sich powercloud in diesem schwierigen Umfeld hervorragend entwickelt hat, macht uns sehr stolz – ist aber in gewisser Hinsicht auch folgerichtig, denn wir sehen uns als „Ermöglicher“ der digitalen Energiewende, die eine Grundbedingung für die angestrebte CO2-neutrale Gesellschaft und Wirtschaft ist. 

Die aktuelle gesellschaftliche Situation kann man gut mit einem Songtitel von Herbert Grönemeyer beschreiben: „Bleibt alles anders“. Natürlich hat das vor allem mit der Corona-Pandemie zu tun, die unser Leben massiv verändert und viele Unternehmen vor ungeahnte Herausforderungen stellt – Beispielsweise die EVU: Diese müssen einerseits mit allgemein sinkenden Gewinnmargen angesichts der angespannten Wirtschaftslage rechnen, andererseits gibt es unternehmerische Herausforderungen im Zuge der anrollenden Energiewende wie die Schaffung von neuartigen Produkten und allgemein flexibleren Tarifen oder die Umsetzung eines breiten Smart-Meter-Rollouts.

 

Neue Produkte für den Energiemarkt der Zukunft

Gleichzeitig türmen sich gewaltige Herausforderungen rund um Klimawandel und Digitalisierung auf. Bezeichnend ist in diesen Zusammenhang der Koalitionsvertrag der „Ampel“. Er fordert unter anderem, dass der Kohle-Ausstieg bis 2030 vollzogen wird, sich die Solarleistung mithilfe einer Photovoltaik-Pflicht auf Gewerbedächern mehr als verdreifacht, zwei Prozent der Bundesfläche für Windenergie an Land reserviert werden und sich der CO2-Handel mit Verschmutzungsrechten massiv beschleunigt. Für die EVUs heißt das letztlich: Der Energiemarkt wird sich weiter verändern – zum Beispiel mit Blick auf die Produkte, die sich aus digitalisierten Energieangeboten inklusive Energiemanagement, Speicherung, e-Mobilität und ähnlichem mehr zusammensetzen.

Speicherlösungen, Smart Charging und Co.

Der Einstieg von Tesla in den deutschen Strommarkt oder das neue Angebot der VW-Tochter Elli bieten einen Vorgeschmack auf das, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt. Bei Elli steht zum Beispiel eine App-basierte Steuerung des Ladevorgangs im Zentrum, wobei der Kunde im Vorfeld nur seine gewünschte Abfahrtzeit angeben muss. In der Folge optimiert eine Smart Charging Funktion den Prozess. Darüber hinaus sammeln Kunden Punkte, mit denen sie ihre Stromrechnung um bis zu 100 Euro pro Jahr reduzieren können. Ähnlich interessant ist die Nachricht, dass VW seine Elektroautos in Kürze mit einer bidirektionalen Ladefunktion ausstatten will. Wer also mit seiner Solaranlage auf dem heimischen Dach „zu viel“ Strom produziert, kann den Auto-Akku als Zwischenspeicher benutzen und bei Bedarf diesen Speicher wieder „anzapfen“. Welche Dynamik im Speicher-Thema steckt, zeigen weitere Beispiele abseits des Automobilbaus. So hat etwa die sonnen GmbH bereits mehr als 40.000 intelligente Batteriespeicher für Photovoltaik-Anlagen ausgeliefert. Mit dieser Technologie ist es möglich, dezentrale Energie-Gemeinschaften zu bilden, deren Mitglieder ihren Strom selbst erzeugen, speichern und mit anderen teilen. Einen innovativen Ansatz für den Vertrieb und die Erzeugung von erneuerbaren Energien verfolgt auch SENEC als Tochterunternehmen der EnBW. Es bietet Solar-Module, Home-Batteriespeicher und Wallboxen an, die mit der sogenannten SENEC.Cloud kombiniert werden. Konkret heißt das: Wer im Sommer mehr Strom als nötig erzeugt, speist die überschüssigen Mengen in die SENEC.Cloud. Im sonnenärmeren Winter bekommt man ihn zurück. Auf diese Weise wird der Kunde unabhängiger von steigenden Strompreisen.

Insgesamt hat die allgemeine Digitalisierung des Energiemarktes im Jahr 2021 weiter an Fahrt aufgenommen – und damit die wirtschaftliche Entwicklung von powercloud. Wir haben eine ganze Reihe neuer Kunden für uns gewonnen wie zum Beispiel die Stadtwerke Uelzen, SachsenEnergie, Ostrom, EWII, Elli und e.optimum. Ein besonderer Erfolg war der Zuschlag für die Umsetzung der neuen Thüga-Abrechnungsplattform (TAP): Gemeinsam mit Accenture als Generalunternehmer und mehreren Technologiepartnern entwickeln wir eine Backend- und Frontend-Lösung für die Marktrollen Lieferant, Netz- und Messstellenbetreiber, für insgesamt 38 Stadtwerke mit rund 15,5 Millionen Zählpunkten, die sich unter dem Dach der TAP versammeln. Sehr stolz sind wir auch darauf, dass in diesem Jahr große Daten-Migrationen bei Kunden wie E.ON und Lichtblick auf unsere Plattform erfolgreich erfolgten. Darüber hinaus wächst die Zahl von Branchenpartnern, Start-ups, Fintechs und globalen Technologieunternehmen, die ihr Know-how per App in unserem powerApp Store anbieten. Mit ihrer Hilfe wird die powercloud zu einer branchenübergreifenden Interaktionsplattform. Gemeinsam sammeln alle Beteiligten neue Erfahrungen, die einerseits in technologische Innovationen einfließen, andererseits für die Etablierung neuer Produkte genutzt werden.

In ein globales Softwareunternehmen verwandelt

Unsere Erfolgsformel kann man wie folgt zusammenfassen: Wir verfügen über eine universale Plattform-Lösung, die sich kontinuierlich an die Herausforderungen der Zukunft anpasst. Das sichert die Investitions- und Wettbewerbssicherheit. Möglich macht das unter anderem der angesprochene powerApp Store. Hier öffnet sich eine Welt von Möglichkeiten für die Unternehmen, mit der sie auf den Wandel von Märkten und Infrastruktur schnell reagieren – wohlgemerkt ohne teure IT-Projekte! Man bucht die jeweilige App einfach zu den Kernfunktionen der powercloud hinzu und nutzt neue Funktionen.

powercloud ist seit seiner Gründung im Jahr 2012 stetig gewachsen. Allerdings war das Jahr 2021 hierbei ein ganz besonderes, denn wir haben uns vom Schwarzwälder Start-up in ein internationales Softwareunternehmen gewandelt, das mit Offenburg, Leipzig, Berlin, Madrid, Mailand, Paris und Atlanta inzwischen international an sieben Standorten vertreten ist. Zudem konnten wir über 100 Mitarbeiter neu einstellen, so dass sich jetzt mehr als 300 Mitarbeiter mit viel Kreativität und Leidenschaft für unseren Erfolg engagieren. Ein besonderer Vorteil ist in diesem Zusammenhang unser Hauptstandort in der Nähe von Frankreich, denn wir rekrutieren viele Experten aus dem Nachbarland und verfügen somit über französisch-sprechende Ressourcen – was sich dann wieder bei der Kundenakquise in Frankreich positiv bemerkbar macht. Das Land ist für uns ein wichtiger Markt. Insgesamt fahren wir zweigleisig: weiter stark innerhalb Deutschlands wachsen und hier insbesondere viele Stadtwerke für uns gewinnen, gleichzeitig nicht nur europäische sondern auch EVUs aus Amerika und Australien für unsere Lösung begeistern und deren Digitalisierung mit Tempo ankurbeln.

Neuer IT-Campus als Faustpfand für die Zukunft

Gleichzeitig gehört das Thema „Nachhaltigkeit“ zu unserer eigenen unternehmerischen Positionierung. Bestes Beispiel dafür ist der Bau des neuen IT-Campus in Achern, dessen feierlicher 1. Spatenstich im Juli stattfand. 2024 ist der Abschluss der Bauarbeiten und der Umzug in die neue powercloud Firmenzentrale geplant. Das Areal verfügt zukünftig über eine eigene Photovoltaik-Stromversorgung sowie Stromspeicherungslösungen. Die Wärme- und Kälteversorgung erfolgt über Wärmenetze inklusive der Einbindung von Biomasse und Großwärmepumpen. Außerdem gibt es ein spezielles Mobilitätskonzept, zu dem unter anderem Sharing-Angebote von E-Autos und -Bikes sowie ein weiterentwickeltes ÖPNV-Angebot gehören. Die Zielsetzung dahinter: Wir schaffen ein CO2-neutrales Wohn- und Arbeitsquartier für rund 350 IT- und Software-Experten, mit dessen Hilfe wir viele Talente nach Achern gewinnen können – auch aus dem Ausland. Das ist ein wesentlicher Faktor für unsere zukünftige Entwicklung. Deshalb beschäftigen wir uns im Rahmen der Planungen mit neuen Work-Life-Konzepten, dem vereinfachten interkulturellen Austausch und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Konkret heißt das zum Beispiel: Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können einen Teil ihrer Arbeit jederzeit im Homeoffice erledigen und bei Bedarf schnell den Arbeitsplatz erreichen. Familien aus verschiedenen Ländern sollen sich überall auf dem Areal leicht zurechtfinden sowie Arbeit, Freizeit, Schule und Kindergarten problemlos miteinander verbinden.

Marco Beicht als einziger Deutscher im Ranking „Top 50 SaaS-CEOs“

Im Übrigen sind wir bereits heute einer der zehn attraktivsten Arbeitgeber unter Deutschlands Software-Start-ups, so zumindest die Einschätzung von Business Punk! und Statista. Auch gefreut hat uns die Tatsache, dass unser Gründer und CEO Marco Beicht als einziger Deutscher im Ranking „Top 50 SaaS-CEOs“ des amerikanischen Fachmagazins „Software Report“ erscheint. In diese Rangliste werden nur die CEOs von schnell-wachsenden und innovativen Softwareunternehmen mit Führungsstärke und visionären Ansätzen aufgenommen. Letztlich zeigen uns diese Auszeichnungen, dass wir auf dem richtigen Weg sind als das am schnellsten wachsende Abrechnungssystem der Energiebranche in Deutschland. Das Gleiche wollen wir jetzt in anderen Ländern erreichen. Wir sind überzeugt davon, dass wir so einen wichtigen Beitrag zur Klimawende leisten und vielen Unternehmen helfen. Im nächsten Jahr feiern wir übrigens unser 10-jähriges Firmenjubiläum und planen aus diesem Anlass etwas Besonderes für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Partner und Kunden. Wir freuen uns sehr darauf und hoffen, dass die Pandemie die Planungen nicht allzu sehr erschwert. Mit oder ohne Pandemie – für unseren Weg gilt weiterhin: „Bleibt alles anders.“