Corona und Wirtschaftskrise: Warum EVU jetzt auf die drohende Kostenspirale reagieren sollten

Corona und kein Ende – dass die Folgen der Pandemie unsere Gesellschaft und Wirtschaft grundlegend verändern, ist Konsens bei Experten. Das gilt beispielsweise mit Blick auf eine noch schnellere Digitalisierung der Arbeitswelt inklusive Homeoffice, Videokonferenzen und Co. Darüber hinaus sorgt die Gesamtsituation aber für Kostendruck bei EVU, denn ihre Gewinnmargen verschlechtern sich, so eine Studie von Roland Berger. Das gerade angekündigte Sparprogramm des multinationalen Elektrizitäts- und Versorgungsunternehmen EDF mit Hauptsitz in Frankreich bestätigt diese Einschätzung. Welche Möglichkeiten eröffnet in diesem Zusammenhang eine SaaS-Lösung wie powercloud?

Wie sind die EVU in Europa bislang durch diese Krise gekommen? Nach Einschätzungen vieler Experten noch verhältnismäßig gut. Nichtsdestotrotz laufen längst große Sparprogramme, wie das Beispiel EDF deutlich macht. Der Konzern will seine Betriebsausgaben bis 2022 um rund 500 Millionen Euro absenken – unter anderem, um die Verluste aus den Folgen der Pandemie in den Griff zu bekommen. Ähnliche Probleme lassen sich in Deutschland beobachten, wo beispielsweise die Stadtwerke München aufgrund der Coronakrise mit Einbußen im dreistelligen Millionenbereich rechnen. Insgesamt werden viele EVU aber die „wahren Auswirkungen der Krise zeitverzögert zu spüren bekommen“, erklären die Unternehmensberater von Roland Berger. Die Analysten rechnen damit, dass Renditen der Versorger dauerhaft auf unter vier Prozent sinken – von zuletzt rund sieben Prozent in den Jahren 2012 bis 2020.

E-Commerce und Online-Kanäle werden viel wichtiger

Parallel dazu nimmt das allgemeine Digitalisierungstempo bei den Versorgern massiv zu, wie die Studie „Digital@EVU“ des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) von 2020 deutlich macht. Demnach haben bereits 77 Prozent der befragten EVU eine Digitalisierungsstrategie. Hier ist es eines ihrer Hauptziele, die Kundenzentrierung voranzutreiben mit Werkzeugen wie einer „Omni-Kanal-Optimierung“ (bei 39 Prozent geplant) und „personalisiertem digitalem Targeting“ (bei 24 Prozent geplant). Wichtig sind dabei unter anderem digitale Kunden-Self-Service-Portale. Der User gibt hier alle benötigten Informationen wie Lieferstellen oder Verbräuche selbst ein. Das System macht Vorschläge für eine optimale Vertragsgestaltung und personalisierte Angebote. In der Folge sorgen automatisierte Anwendungen im Backend für nahtlose Prozesse bis zur Rechnungsstellung. Grundvoraussetzung dafür sind vollständig digitalisierte Prozesse im Unternehmen, die entlang von Kundenbedürfnissen entworfen werden. Innovative powercloud-Kunden wie stromee, stadtenergie und Yippie sind gute Beispiele für den Wandel in Richtung digitalem Self-Service.

 

Im Rekordtempo digitalisieren und Change-Management vorantreiben

Sinkende Kosten durch die Automatisierung vieler Geschäftsprozesse, dazu eine Neuausrichtung der Organisation – genau an dieser Stelle und mit diesem Anspruch setzt die powercloud an, für die bereits beeindruckende Migrations-Erfolgsgeschichten mit Legacy-Systemen vorliegen. Mehr als 200 Energieversorger verwalten auf der Plattform (inklusive powerApps) rund 8 Millionen Vertragsverhältnisse mit über 6 Milliarden Euro Umsatz in der Abwicklung. Weitere 20 Millionen Verträge befinden sich derzeit in der Migration. Im Übrigen treibt die Software-Umstellung mit erprobten Best-Practice-Prozessen den Wandel in den beteiligten Unternehmen massiv voran, was übrigens auch die Mitarbeiter begrüßen. So ist der Net Promoter Score (NPS – Kennzahl zu Zufriedenheit und Engagement) bei jenen, die mit powercloud arbeiten, deutlich angestiegen.

  1. Standardisierung und Geschwindigkeit:

Darüber hinaus lassen sich mithilfe des Cloud-Billing-Systems die Cost-to-Serve (CtS) auf unter 10 Euro pro Kunde und Jahr absinken. Dafür sorgen standardisierte und automatisierte Prozesse, die mit hoher Geschwindigkeit ablaufen:

  • Regulatorische Updates: powercloud liefert kostenfrei die Formatupdates aufgrund von veränderten gesetzlichen Anforderungen oder im Rahmen der Marktpartnerkommunikation.
  • Kontinuierlicher Auslieferungszyklus: Die Systeme werden zweimal wöchentlich mit unseren Neuentwicklungen aktualisiert. Neuanforderungen werden agil umgesetzt und stehen in kurzer Zeit zum Test und Produktiveinsatz zur Verfügung, ohne aufwändiges Einspielen von Updates durch den Kunden.
  • Automatisierung: Das System bildet die regulatorischen Geschäftsprozesse inklusive Marktkommunikation gesetzeskonform ab und bietet dabei einen hohen Automatisierungsprozess. Dabei gilt das Prinzip der powercloud, Fehler frühzeitig im Prozess zu erkennen und aufwändige manuelle Eingriffe und Korrekturen zu vermeiden. Das dient am Ende nicht nur der Kostenreduktion, sondern fördert auch die Zufriedenheit der Energie-Kunden.
  • Produktinnovationen: powercloud vereinfacht die schnelle Erstellung von neuen Produkten und Angeboten. In der Folge lassen sich neue Geschäftsmodelle erschließen, mit deren Hilfe die EVU dem Commodity-Preisdruck entkommen. So hat jüngst die stadtenergie während der E-Commerce-Woche „Black Week“ ein Commodity-Produkt – in diesem Fall Strom – mit einem Nicht-Commodity-Produkt aus den Kategorien Gaming (z.B. Spielekonsole), Family Entertainment (z.B. fürs Heimkino) und Lifestyle (z.B. E-Bike) kombiniert – powercloud macht´s möglich.
  • Einfachheit: Der Umzugsprozess vom Legacy-System zur powercloud erfolgt mit hohem Tempo und automatisiert – auf Wunsch inklusive Vertragsmitnahme, Boni und mehr.

 

 

  1. Transparentes, einfaches und offenes Lizenzmodell:

Ein zweiter entscheidender Vorteil dieser SaaS-Lösung (im Vergleich zu etablierten Legacy-Systemen) zeigt sich mit Blick auf die Nutzungsgebühr: powercloud basiert auf einem transparenten Lizenzmodell basierend auf der Anzahl der aktiven Endkundenverträge ohne versteckte Kosten. „Only pay for what you use“, lautet das Motto. In der Gebühr sind bereits Cloud-typisch alle für den gesamten Betrieb notwendigen Leistungen und alle zukünftigen Updates enthalten. Man könnte auch sagen: Hier kommt garantiert nichts mehr „drauf“ – und das ist ein massiver Unterschied zu Legacy-Systemen, bei denen Unternehmen zum Beispiel auch für „indirekte Nutzung“ zahlen, wenn andere Systeme auf die zentrale Lösung zugreifen sowie für Anpassungen an regulatorische Änderungen und neue Gesetze. Außerdem entstehen „in der alten Welt“ hohe Kosten durch die Inhouse-Wartung, zum Beispiel beim Einspielen von Updates und aufwändigen System-Tests.

An dieser Stelle zeigt sich übrigens, wie sich ein vermeintlicher Startvorteil im Laufe der Zeit in einen massiven Nachteil für die IT und die gesamte Organisation des Unternehmens verwandelt: Zunächst lässt sich eine On-Premise-Legacy-Lösung sehr frei mit einer Vielzahl von Modulen individualisieren. Allerdings führt das im Laufe der Jahre zu einem systemischen „Wildwuchs“, der sich nur schwer kontrollieren lässt. Jede Aktualisierung und die Einspeisung von neuen Projekten erfolgt mit immer größeren personellen Kraftakten. Außerdem blockiert das statische System die Etablierung von innovativen und digitalen Geschäftsprozessen. Die gesamte Kosteneffizienz des Unternehmens nimmt ab.

Dieser Entwicklung können EVU mithilfe der powercloud entgehen, weil das End-To-End-System alle Prozesse für den „energiewirtschaftlichen Maschinenraum“ beinhaltet und sich eben selbstständig aktualisiert – wobei sich die Kernfunktionalität durch maßgeschneiderte fertige Lösungen per powerApp Store kundenindividuell erweitern lässt. Ähnlich wie bei anderen Appstores finden Anwender hier sofort einsatzbereite und geprüfte Erweiterungen für die powercloud, die über zertifizierte Schnittstellen angebunden sind. Das Angebot reicht von KI-basierten Vorhersagemodellen für den Energieverbrauch über Payment bis zum Management von Ladestationen und vielem mehr.


 

 Zukunftssichere Lösung

Bei der Implementierung der powercloud kommt ein standardisierter Best-Practice-Prozess mit definierten Onboarding-Modulen zum Einsatz. Per moderner Integrationsschicht, fertigen Adaptern und Out-of-the-Box-Apps wird das Baukastensystem auf die Bedürfnisse des Kunden zugeschnitten. Das Ganze erfolgt im Rekordtempo: Nach kürzester Down-Time und ohne Ausfall eines Geschäftstags ist das neue System nahtlos einsatzbereit. Und: Es ist jederzeit skalierbar und lässt sich so beispielsweise auch in neue Länder und Märkte einführen. Dabei wird die Lösung in keiner Weise „verbaut“ – Stabilität, Geschwindigkeit und Kosteneffizienz verbleiben auf einem exzellenten Niveau. Die EVU sind perfekt gewappnet gegen den wachsenden Kostendruck der nächsten Jahre.

Über den Autor

Sam Schubert ist als gebürtiger Rheinländer seit Oktober 2019 am Fuße des Schwarzwalds bei powercloud aktiv. Im Kundenumfeld der Energiewirtschaft ist der Produkt Manager ein bekanntes Gesicht, denn er hat mehr als 10 Jahre lang deutsche EVU dabei unterstützt, diverse regulatorische Anforderungen in das vorhandene SAP IS-U zu integrieren. Bei powercloud erweitert er immer wieder den Funktionsumfang der Cloudlösung – und zwar sowohl für Bestandskunden also auch für Messstellen- und Netzbetreiber. Sein Fokus liegt dabei nicht mehr nur auf dem deutschsprachigen Raum. Auch diverse europäische Projekte sind unter seiner Verantwortung.