E-world 2023: powercloud präsentiert seine komplette Lösungswelt

  • Zusammen mit 18 Partnern in Halle 3 Stand 106 präsent 
  • 30+ Live-Demos geplant    

 

Der Energiemarkt der Zukunft ist digital, volatil und dynamisch – wobei hochautomatische und datengetriebene Prozesse zum „New Normal“ werden und so für sinkende Kosten sorgen. Wie diese Zukunft ganz praktisch aussieht, verdeutlicht powercloud mit seinem Auftritt auf der diesjährigen E-world: Unter dem Motto „We 💛 utilities“ zeigen die Abrechnungs-Spezialisten zusammen mit 18 Partnern, die als Co-Aussteller auf Stand 106 in Halle 3 auftreten, die komplette Lösungswelt ihrer Plattform inklusive aller Funktionen und Anwendungsszenarien. Dabei zielt die Technologie zumeist auf die Minimierung von Komplexität, vereinfacht also viele Prozesse und wird so zum „Gamechanger“ – und das für ganz unterschiedliche Aufgabenbereiche von Lieferanten, Messstellen- und Netzbetreibern. „Wir verdeutlichen auf der E-world, wie wir im B2C-, B2B- und Netzbereich die Zukunft des Energiemarktes gestalten wollen, welche Rolle automatisierte Prozesse – beispielsweise im Rahmen der Marktpartnerkommunikation – spielen und wie man digitale Kundenkanäle umfassend einbinden kann. Wir freuen uns sehr, wieder dabei zu sein“, so Zoran Petrovic, Chief Growth Officer bei powercloud. „Am Ende stehen ein kompletter Customer Lifecycle und sinkende Cost to Serve.“ 

Eine zentrale Rolle spielt jeweils der powerApp Store von powercloud, in dem das Know-how von etablierten Branchenpartnern und Technologieunternehmen zusammengeführt wird. Die angebotene Bandbreite ist so groß und wächst so schnell, wie die (immer größer werdende) Zahl von neuen Aufgaben und Geschäftsmodellen für EVU. Die Lösung steht jeweils in kürzester Zeit „out of the box“ zur Verfügung. „Wir wollen den Besucher:innen der E-world deutlich machen, wie wirkungsvoll dieser Ansatz ist. Am Ende steht ein messbarer unternehmerischer Erfolg. Zugleich ist das Ganze eine zukunftssichere Lösung, mit der sich EVUs alle Möglichkeiten offenhalten und einen breiten Zugang zu Innovationen verschaffen. Das globale Partnernetzwerk von powercloud ist also ein ganz wichtiges Thema auf der Messe, wobei wir mit vielen Experten auftreten“, so Petrovic.  

Als Premium Co-Aussteller sind in diesem Jahr PricewaterhouseCoopers GmbH und die GET AG präsentieren ihr Leistungsportolio den Messebesucher:innen. Darüber hinaus hat powercloud ein großes Veranstaltungspaket für den 280-Quadratmeter-Stand in Halle 3 geschnürt: Es finden mehr als 30 Live-Demos statt, auf denen diverse Einzellösungen vorgestellt werden. Terminvereinbarungen sind ab sofort auf der Homepage von powercloud möglich:

 

 

 

Umsetzung der Energiepreisbremse: Warum Teamwork der entscheidende Erfolgsfaktor ist

Die Energiepreisbremse stellt in vielerlei Hinsicht einen Sonderfall dar: Selten musste die Politik in so kurzer Zeit so massiv in bestehende Marktprozesse eingreifen – gezwungenermaßen nach den Preisschüben auf den Beschaffungsmärkten im Zuge des Ukrainekrieges. Angesichts des Tempos wies die Gesetzgebung lange Zeit einige Unsicherheiten auf, was letztlich die Entwicklung von Abrechnungs-Lösungen bei den EVUs erschwerte. Deshalb sind wir sehr stolz darauf, diese Herausforderung in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden gemeistert zu haben: Die Energiepreisbremse ist in der powercloud verankert und lässt sich für Millionen von Endkund:innen berechnen, wie uns alle unsere Kunden in den letzten Tagen bestätigten. Wie sind wir bei der Umsetzung vorgegangen? Die Antwort sagt sehr viel über unsere allgemeine Arbeitsweise aus.

 

Die Ausgangslage war komplex – um es sehr vorsichtig auszudrücken: Selbst Expert:innen fällt es derzeit schwer, die Berechnungen rund um Strom- und Gaspreisbremse leicht verständlich den Endkunden zu erläutern. Welche Ausgangswerte dienen als Basis, wie wird mit Sonderfällen etwa nach Umzug umgegangen und wann müssen Kund:innen überhaupt informiert werden? Zudem waren die dazugehörigen Umsetzungs-Zeitfenster enorm eng, was den gesamten Gesetzgebungsprozess in den letzten Monaten geprägt hat: Erst im Spätherbst 2022 tauchten Informationen über das geplante Gesetzgebungsverfahren auf, wobei zunächst sehr unterschiedliche Berechnungsmodelle die Diskussion prägten. Die Bandbreite reichte hierbei von Kontingenten auf der Basis von „Personen pro Haushalt“ bis hin zu prozentualen Entlastungen. Und selbst als das Gesetz am 17. Dezember im Bundestag verabschiedet wurde, waren längst noch nicht alle Details geklärt. Wie geht eine Abrechnungsplattform wie powercloud mit so einer Herausforderung um – vor allem, wenn man allgemein dafür bekannt ist, regulatorische Veränderungen als Cloud Marktführer in der Branche automatisiert auszuführen? Im nachfolgenden Text führen wir in vier Kapiteln durch die Prozesse der letzten Wochen, denn das Ganze macht sehr schön deutlich, was die powercloud grundsätzlich auszeichnet: Wir verstehen uns als „Vereinfacher“. Es geht also immer auch darum, Komplexität aufzulösen – und selten war etwas im Rahmen der Abrechnung von Energie so komplex wie die aktuelle Preisbremse.

Die Herausforderung

Natürlich ist jedes Gesetzgebungsverfahren anspruchsvoll, denn es durchläuft verschiedene Instanzen, um alle Gesichtspunkte zu berücksichtigen – von Referentenentwurf und Kabinettsvorlage über die mehrmalige Lesung im Bundestag bis zur Ausfertigung und Verkündigung. Besonders die Übereinstimmung mit Vorgaben der EU sorgt für eine erheblich Komplexitätssteigerung. Feste Fristen, wie lange das Ganze dauern darf, existieren nicht. Allerdings werden manche Gesetzte auch erst nach vielen Monaten verabschiedet und genau an dieser Stelle deutet sich an, welche enorme Herausforderung mit der Energiepreisbremse verbunden war: Die Politik hatte angesichts der Entwicklung auf den Beschaffungsmärkten schlicht keine Zeit, denn viele Preise waren teilweise um den Faktor 10 bis 15 angestiegen, was Versorger nur sehr begrenzt an Kunden weitergeben konnten. In der Folge erzeugte das politische Höchsttempo einige Besonderheiten:

  • Die Gesetzgebung wies nicht die üblichen Strukturen auf, die sich in standardisierte Modelle und IT-Prozesse „übersetzen“ lassen – so, wie man es etwa von anderen Marktprozessen kennt.
  • Folglich musste man Vorlagen in unterschiedlichem Maß „interpretieren“, was vor allem auch deshalb unverzichtbar war, weil es keinen „Single Point of Truth“ gab – also eine zentrale Stelle, die mit absoluter Gewissheit den jeweiligen Sachverhalt klärt.
  • Deshalb gingen wir nach dem Prinzip „Risikominimierung“ vor: Offene Sachverhalte wurden – nach Abstimmung und gemeinsamer Entscheidung mit unseren Kunden – „nach bestem Wissen und Gewissen“ in das System eingebracht – angesichts des Zeitdrucks ein unvermeidliches Vorgehen. Übrigens erfolgten letzte inhaltliche Klärungen vom Gesetzgeber sogar erst Ende Februar, weshalb Versorger in einigen Fällen Mitteilungen zu der Entlastung (inklusive Abschlagsanpassungen) ein zweites Mal versenden mussten.

Insgesamt sorgte vor allem die vom Gesetzgeber auferlegte Verpflichtung, bereits die März-Abschläge abzusenken, für eine enorme Herausforderung – und das im Umfeld von ohnehin notwenigen Preisanpassungen angesichts eines hochvolatilen Energiemarktes. Gleiches gilt für die dazugehörige Kundenkommunikation der Energieversorger: Sehr komplexe Vorschriften rund um die individuelle Belastung sowie die dazugehörigen Berechnungsgrundlagen lassen sich kaum verständlich erklären.

Der Lösungsansatz

Fassen wir also noch einmal zusammen: Extrem kurze Zeitfenster mit festen Fristen und eine unvollständige Informationslage inklusive Veränderungen kurz vor Schluss prägten den Prozess. Wie geht man nun also im Detail vor, um eine ebenso passgenaue wie fehlerfreie Abrechnungssoftware rechtzeitig zu entwickeln? Wir haben uns für einen mehrstufigen Prozess entschieden, wobei die zentrale Frage immer lautet: Wie groß ist die individuelle Entastung von Millionen von Endkunden und was muss wann berücksichtigt werden?

  1. Im ersten Schritt ermittelten wir zunächst „Entlastungskontingente“ anhand von mehreren möglichen Quellen und Rückfallebenen. Diese Werte dienten zusammen mit Preisen und Grenzpreisen als Grundlage für die Berechnung des monatlichen Entlastungsbetrags.
  2. Auf dieser Basis war es zudem möglich, die jeweiligen Gutschriften für Januar und Februar sowie die „neuen“ Abschläge (auf Basis der vorhandenen Abschläge und monatlichen Entlastungsbeträgen) zu bestimmen.
  3. Darüber hinaus wurden Gutschriften berücksichtigt. Sie fließen zusammen mit den errechneten Entlastungsbeträgen in die Rechnungsstellung mit ein.

 

Letztlich eröffnet dieser Ansatz ein Höchstmaß an Flexibilität. Wenn man auf individuelle Kundenherausforderungen reagieren muss – von veränderten Preisen ohne Abschlagsanpassungen bis zur separaten Ermittlung von Entlastungskontingenten –, ist dies unproblematisch möglich. Man greift einfach separat in definierten Punkten des Prozesses ein. Darüber hinaus lässt sich jeder einzelne Schritt kontrollieren und die Werte bei Bedarf korrigieren. Und: Einige unserer Kunden haben den flexiblen Ansatz genutzt, um bestimmte Kundengruppen, bei denen die Berechnungen weniger komplex sind, frühzeitig(er) zu informieren – und Gruppen mit hoher Komplexität eher gegen Ende zu bearbeiten.

Die Erfolgsfaktoren

Unsichere Ausgangslage und eine sehr flexible Berechnung – auf diese Herausforderungen haben wir also sehr systematisch und übergreifend reagiert. Das wurde zum Schlüssel für den Erfolg. Der erste Schritt war die Bildung einer internen Task Force inklusive Produktmanagement und diversen powercloud Teams. Die Spezialist:innen haben einerseits sehr schnell ein übergreifendes Lösungsdesign erarbeitet und andererseits dieses Ergebnis mit Kund:innen abgestimmt bzw. individuell angepasst – beispielsweise mit Blick auf Preisentwicklungen. Eine entscheidende Hilfe war dabei, dass alle hochrangig besetzten Arbeitsgruppen sehr schnell arbeiteten – mit einer klaren Zielsetzung: Die Rückzahlung von Entlastungsbeträgen an die Endkund:innen musste mit geringstem Risiko ausgeführt werden. Im Übrigen haben wir diverse Kunden bei Tests mit einbezogen, was immer ein entscheidender Faktor bei der Etablierung einer stabilen Lösung darstellt. Es traten Auffälligkeiten oder Probleme auf? Dann wurde direkt miteinander kommuniziert und die Aufgabe teilweise sogar am Wochenende gelöst (Stichwort „Zeitdruck“).

 

Insgesamt hat diese Erfolgsgeschichte also sehr viel mit Teamwork zu tun. Wir haben zum Beispiel alle Herausforderungen der Kund:innen gemeinsam diskutiert und entschieden, in welcher Weise sie optimal in die Funktionen der powercloud eingebunden werden. Zudem gab es vom ersten Tag an eine detaillierte Kommunikation zum jeweiligen Stand der Dinge: Wo stehen wir gerade und welche Aktivitäten sind jetzt nötig? Am Ende war es immer unser Ziel, Abrechnung rund um die Energiepreisbremse ebenso schnell wie fehlerfrei in die powercloud zu integrieren und viele Prozesse massiv zu vereinfachen. Das ist gelungen, wobei wir uns aktuell sehr über diverse positive Rückmeldungen unserer Kund:innen freuen.

Fazit: Lösungen für alle

„Talent gewinnt Spiele, aber Teamwork gewinnt Meisterschaften“, hat der Basketballer Michael Jordan einmal gesagt. Auch für die Arbeit an der powercloud ist das eine gute Botschaft, denn wir verstehen uns als Interaktionsplattform. Per Teamwork sammeln die Beteiligten neue Erfahrungen, die einerseits in technologische Innovationen einfließen und andererseits für die Umsetzung von neuen (Markt-)Herausforderungen genutzt werden. Am Ende stehen diese Lösungen immer allen zur Verfügung. Die nächste Herausforderung kann kommen.

 

Von meiner Entscheidung wird das ganze Unternehmen profitieren

Ab April ist Richard Wiegmann der neue CEO von powercloud – Marco Beicht wechselt in den Beirat und übernimmt hier den Vorsitz. Natürlich ist es etwas Besonderes, wenn der Gründer eines Unternehmens die operative Führung abgibt und sich fortan auf strategische Aufgaben abseits des Daily Business konzentriert. Wir haben mit Marco gesprochen.

Marco, warum hast du dich dazu entschieden, die Position des CEO von powercloud abzugeben?

Die Entscheidung war alles andere als leicht und ist lange gereift, denn als Gründer liegt einem das eigene Unternehmen natürlich sehr am Herzen. Was vor mehr als 10 Jahren als kleines Start-up begonnen hat, ist heute ein systemrelevanter Mittelständler mit über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Wir haben viel erreicht – immer gemeinsam als Team, denn auch wenn die Vision von mir als Gründer festgelegt und getrieben wurde und wird, so ist powercloud doch die Summe der Leistungen vieler Menschen, die sich für unsere Technologie und die Energiewende begeistern. Gemeinsam konnten wir eine ganze Branche in Bewegung bringen, die jahrzehntelang keinen großen Veränderungen unterworfen war. Und genau diese Aufgabe steht auch in den kommenden Jahren unverändert an – schließlich sind die Energiewirtschaft und Technologie unter ständigem Druck sich neu zu erfinden. Inzwischen ist das Unternehmen so stark gewachsen, dass die täglichen Aufgaben als CEO mehrheitlich nicht mehr dem entsprechen, was ich gerne und besonders gut mache: Die Vision von powercloud weiterzuentwickeln und die Energiewende mitzugestalten. Deshalb habe ich die Rolle des CEO abgegeben und bin in die Rolle des Beiratsvorsitzenden gewechselt. Von hier aus kann ich mit der notwendigen Zeit besser an der langfristigen Strategie für das Unternehmen und das Produkt arbeiten und die Energiewende vorantreiben. Dieser Schritt ist übrigens nicht einzigartig, sondern ein bekanntes Modell, das bereits in vielen anderen stark gewachsenen IT-Unternehmen erfolgreich umgesetzt worden ist.

Nimmst du in der Folge viele der aktuellen Aufgaben des Tagesgeschäfts also nicht mehr wahr?

Ja, das ist eine konkrete Folge dieser Entscheidung. Meine Stärke ist es sicher nicht an vielen täglichen Meetings zu kleinteiligen Fragen teilzunehmen. Alle, die mich näher kennen, bestätigen das. Mich begeistert vielmehr die (Weiter-)Entwicklung der Produkt- und Unternehmensvision und -strategie. Lasst es mich einmal so sagen: Erfolg hat sehr viel damit zu tun, die eigenen Stärken zu erkennen und weiter zu stärken und eben nicht ständig die Dinge zu tun, in denen man nicht den höchsten Wert schaffen kann.  Auch nachdem ich das Tagesgeschäft an Richard und das Management Team übergeben habe, bleibe ich weiterhin präsent. Unternehmen müssen im stetigen Wandel bleiben, um nicht überholt zu werden – das gilt auch für powercloud, Ausruhen ist keine Option! Wir haben in den letzten zwölf Monaten bereits viel an unserer Organisation gearbeitet und dies war der nächste logische Schritt.

Weshalb kommt diese Entscheidung gerade jetzt zustande?

Ich hatte bereits vor rund einem Jahr das Gespräch mit unserem Investor General Atlantic gesucht und meinen Plan, in den Beirat zu wechseln, auf den Tisch gelegt. Seitdem arbeiten wir an einer für das Unternehmen bestmöglichen Umsetzung. Der richtige Nachfolger steht nunmehr bereit und der richtige Zeitpunkt ist jetzt gekommen. Davon wird das Unternehmen profitieren. Über powercloud werden heute schon mehr als 10 Millionen Vertragsverhältnisse von Energieversorgern mit einem Jahresumsatz von rund 25 Milliarden Euro verwaltet. Deshalb ist die Weiterentwicklung der Organisationsstrukturen und Prozessen super wichtig – dazu gehört auch eine andere Art der Unternehmensführung. Man könnte sagen, bei der heutigen Unternehmensgröße ist weniger das Bauchgefühl eines Gründers in der CEO-Position notwendig, das gerade in den ersten Jahren erfolgsentscheidend ist, als vielmehr eine stetige Weiterentwicklung der Organisation und der Prozesse.

Bleibst du denn präsent als „Gesicht“ von powercloud?

Ich werde nach wie vor auf den wichtigen Branchenevents präsent sein, unsere Vision vorantreiben und gleichzeitig viele strategische Kontakte – etwa auf Vorstandsebene – pflegen. Das Unternehmen hat ein starkes Managementteam, das das Unternehmen mit viel Know-how sehr gut führt und repräsentiert. Natürlich wird mein Büro auch auf dem powercloud IT-Campus sein.

Warum fiel die Wahl auf Richard Wiegmann als neuen CEO?

Richard ist ein erfahrener CEO, mit großen Erfolgen sowohl im Technologiesektor als auch in der Energiewirtschaft. Das ist eine ideale Grundvoraussetzung. Ich ganz persönlich schätze ihn als Führungspersönlichkeit. Er hilft Teams dabei, auf der Grundlage von KPIs effizient zu wachsen. Zudem arbeitete er auch schon in der Vergangenheit erfolgreich mit US-Private-Equity-Investoren zusammen und kennt sich mit der Führung von Unternehmen in komplexen Branchen aus. Richard wird die powercloud auf die nächste Entwicklungsstufe führen.

Trotzdem tritt er erst im April seine neue Position an, während du bereits jetzt den Vorsitz des Beirats übernimmst. Warum ist das so?

Ich hatte meinen Dienstvertrag seit dem Investment von General Atlantic zweimal verlängert, bevor dieser am 31.12.22 ausgelaufen ist. Richard ist noch bis Ende März vertraglich gebunden. Wir haben uns darauf geeinigt, dass er in den nächsten Wochen bereits erste interne Gespräche bei uns führen und powercloud als Organisation nach und nach kennenlernen wird. So kann er ab April dann gleich voll durchstarten. Bis zum offiziellen Start übernimmt unser Geschäftsführer und COO Carsten Dirks interimsweise die Position des CEO, wobei die meisten meiner Aufgaben ohnehin schon in den letzten 12 Monaten auf die Geschäftsführungskollegen übertragen wurden. Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Richard.

Hat dieser Wechsel darüber hinaus etwas mit einer veränderten Eigentümerstruktur oder neuen Investoren zu tun?

An der Eigentümerstruktur von powercloud hat sich seit Januar 2019 nichts geändert. Ich bin mit 55 Prozent Mehrheitsanteilseigner, während General Atlantic einen Anteil von 45 Prozent am Unternehmen hält.

Was passiert jetzt mit dem geplanten IT-Campus in Achern?

Der Bau des IT-Campus schreitet mit Hochdruck voran. Bereits im Herbst wird das Bürogebäude bezogen. Nach Corona hat sich auch bei uns eine hybride Arbeitsweise eingestellt, weshalb wir Ende 2021 bereits entschieden haben, eine der vier Etagen des Hauptgebäudes zu vermieten.  Ansonsten hat sich nichts an den ursprünglichen Plänen geändert. Der IT-Campus ist ein elementarer Bestandteil unserer zukünftigen Entwicklung, denn wir wollen hiermit viele Talente gewinnen und binden – auch aus dem Ausland. Das Wachstum von powercloud basiert auf dem Know-how unserer Expertinnen und Experten. Der IT-Campus ist auch für mich persönlich ein Herzensprojekt, weil wir hier modernen Lebensraum mit einer innovativen Arbeitsumgebung verbinden, einen Leuchtturm für Nachhaltigkeit und CO₂-Neutralität schaffen und das ganze mit neuesten Technologien betreiben können.

Abschließend ein Wort zur Strategie in den nächsten Jahren: Wohin geht der Weg von powercloud mit dem neuen Beiratsvorsitzenden Marco Beicht?

Ich bin überzeugt von unserem Weg als Möglichmacher der Energiewende. Vor diesem Hintergrund haben wir beste Chancen, weiterzuwachsen, denn die Transformation der Energieversorgung hat ja gerade erst begonnen. Die Gesellschaft muss nachhaltiger mit den Ressourcen des Planeten umgehen – und wir von powercloud leisten daran einen Anteil, indem wir neue Produkte und nachhaltige Angebote softwaretechnisch nutzbar und abrechenbar machen.  Ich freue mich deshalb sehr auf die kommenden Jahre als Vorsitzender des Beirats, als wichtiger Gesellschafter und dem gelben T-Shirt, das in der Branche zum Markenzeichen geworden ist. Wir werden auch weiter viel bewegen.

 

 

Gaurav Rishi ist neuer CFO bei powercloud: „Eine hochinteressante Aufgabe“

Personalwechsel im Führungsteam von powercloud: Seit Februar ist Gaurav Rishi als CFO bei den Digitalisierungs-Spezialisten mit Hauptsitz in Offenburg tätig. Er folgt auf Markus Kreitinger, der das Unternehmen aus privaten Gründen verlassen hat.

Der 43-jährige Rishi verfügt über mehr als 18 Jahre Berufserfahrung in leitenden Management-Positionen in verschiedenen Branchen – auch auf Vorstandsebene. Nach seinem Studium am Asian Institute of Technology in Thailand und an der TU München in den Bereichen „International Business“ und „Corporate Finance“ war Rishi unter anderem als Corporate-Finance-Manager für Deloitte und als CFO bei der BSH Home Appliance Manufacturing (Bosch) tätig. Zuletzt verantwortete er als Senior Director diverse Themenbereiche beim amerikanischen Beratungsunternehmen Alvarez & Marsal.

„Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe, weil sie hochinteressant ist und zu meiner Expertise passt“, beschreibt Rishi seine Motivation. „Auf der einen Seite habe ich mich in den letzten Jahren sehr intensiv mit Fragen rund um digitale Transformation der Finanz Funktion und operativer Wertschöpfung der Private Equity Portfolio Unternehmen beschäftigt. Dieses Know-how bringe ich hier zielgerichtet mit ein. Auf der anderen Seite fasziniert mich die Positionierung von powercloud als Innovator in einem der wichtigsten Themenfelder der Zukunft – die Digitalisierung des Energiemarktes.“

 

 

Richard Wiegmann wird neuer CEO bei powercloud – Marco Beicht wechselt in den Beirat

  • Beicht konzentriert sich auf strategische Planung rund um Produkt und Unternehmen 
  • Wiegmann will das Wachstum weiter vorantreiben 

Führungswechsel bei powercloud: Der Gründer und CEO Marco Beicht übergibt die Führung des Unternehmens an seinen Nachfolger Richard Wiegmann, der in den kommenden 6 Wochen die letzten Übergabethemen in seiner aktuellen Position abschließt.  In der Zwischenzeit führt COO Carsten Dirks das Unternehmen kommissarisch weiter. Marco Beicht bleibt dem Unternehmen erhalten und übernimmt den Vorsitz des Beirats von powercloud. 

„Es war keine leichte Entscheidung, denn wir haben gemeinsam in den letzten Jahren eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte geschrieben und dabei einen systemrelevanten deutschen Mittelständler in einem der wichtigsten Zukunftsmärkte aufgebaut.“, erklärt Marco Beicht die Ausgangssituation. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um die nächsten Entwicklungsschritte des Unternehmens vorzubereiten. Dazu gehört, dass ich mich als Vorsitzender des Beirats auf die Weiterentwicklung der langfristigen Unternehmens- und Produktstrategie konzentriere, während das Unternehmen stetig weiter professionalisiert wird.“ 

Gleichzeitig ist der neue CEO eine ideale Wahl für die anstehenden Aufgaben: Der 52-jährige Richard Wiegmann verfügt einerseits über eine langjährige Erfahrung in der Leitung von Private Equity finanzierten Unternehmen in anspruchsvollen Branchen – bislang war er CEO von VertiGIS, einem der weltweiten Marktführer für innovative Asset-Management-Lösungen. Andererseits blickt Wiegmann in diesem Umfeld auf beeindruckende Erfolge zurück. „Mein vorrangiges Ziel bei powercloud wird es sein, den Teams des Unternehmens zu helfen – so dass wir auf der Grundlage der visionären und erfolgreichen Arbeit von Marco Beicht den Erfolg weiter ausbauen. Wir wollen powercloud noch stärker machen und dabei das besondere Know-how und die außergewöhnliche Positionierung in den Markt einbringen“, erklärt Richard Wiegmann. „Ich freue mich sehr auf diese außergewöhnliche Aufgabe.“ 

Insgesamt ist das Unternehmen herausragend positioniert und in den letzten zehn Jahren massiv gewachsen: Der Start im Jahr 2012 fand noch in einem kleinen Büro in der Wohnung von Marco Beicht statt. Mittlerweile arbeiten mehr als 400 IT- und Energieexperten für die innovative Billing-Plattform. Dabei werden fast 10 Millionen Vertragsverhältnisse von Energieversorgern mit ca. 20 Milliarden Euro Umsatz verwaltet. „Ich bin so stolz auf das hervorragende Unternehmen und das fantastische Team, das wir aufgebaut haben. Wir haben einen Markt verändert, der sich jahrzehntelang kaum verändert hat“, fasst Marco Beicht zusammen. „Diesen Weg werden wir gemeinsam weiter gehen. Ich bleibe an Bord.“ 

 

 

Gebäude, Pendeln, Server und vieles mehr im Fokus: Wie powercloud Klimaneutralität fördert

Wie wird man eigentlich CO2-neutral? Am Ende muss sich (fast) jedes Unternehmen diese Frage stellen, hinter der oft gewaltige Anstrengungen stehen – eher früher als später, denn der Klimawandel nimmt erkennbar an Tempo auf. Im Fall von powercloud kommt hinzu, dass wir uns als Ermöglicher der digitalen Energiewende verstehen. Die Strategie und das Know-how des Unternehmens sind also elementar mit dem Thema „Klimawandel“ verbunden. Und genau das sollte sich im unternehmerischen Handeln abbilden – sprich: powercloud muss  CO2-neutral sein. Was für Anstrengungen sind dabei nötig und wie können andere davon lernen? Ein Blick auf die Details.

Am Anfang gleicht das Ganze einer Bergwanderung: Man steht im Tal und kann den Gipfel bereits sehen. Dennoch ist der Weg dahin mit einer großen Anstrengung verbunden. Am Fuße des Berges „CO2-Neutralität“ steht deshalb immer die Frage nach der richtigen „Wanderroute“. Sie lautet: Wo erzeugen wir eigentlich CO2 – und wenn ja: wieviel? Die Antwort haben wir, exemplarisch für das Geschäftsjahr 2020, mit Hilfe einer externen Software ermittelt. Das Ergebnis ist erwartungsgemäß komplex und kleinteilig, denn es gibt viele Quellen – vom Betrieb der Server über Geschäftsreisen bis zur Heizung. Und das ist immer noch nicht alles. Schließlich nutzen zehntausende Endanwender jeden Tag die powercloud und hinterlassen dabei ebenfalls einen CO2-Fußabdruck. Lasst es mich so sagen: Die Wanderroute geht über Stock und Stein. Drei Emissionsfelder spielen im Fall von powercloud eine besondere Rolle:

  1. Die eigenen Gebäude: Natürlich benötigt man Elektrizität, Heizungen und Klimaanlagen. Zudem wird Wasser verbraucht, und es entstehen Abfälle. Genau genommen haben wir in diesem Zusammenhang im Untersuchungszeitraum rund 36 Tonnen CO2 erzeugt, was rund 6,81 Prozent  unseres  Gesamtverbrauchs darstellte.
  2. Die Mitarbeiter:innen: An dieser Stelle werden vielleicht einige fragen, warum man dieses Thema getrennt von Punkt 1 betrachtet. Sind es nicht die Mitarbeiter:innen, die viele Emissionen auf die eine oder andere Weise im Gebäude verursachen? Natürlich ist das so, allerdings gibt es weitere Möglichkeiten, und die fallen sehr stark ins Gewicht. Wir reden hier vom Pendeln zum Arbeitsplatz (63 Tonnen CO2-Emissionen), Geschäftsreisen per Flugzeug oder Bahn (57,5 Tonnen), Arbeiten vom Homeoffice aus (knapp 33 Tonnen), eigener Fuhrpark-Flotte (16 Tonnen) und Food-Verbrauch (15,6 Tonnen). Am Ende haben diese Posten tatsächlich 37,6 Prozent unserer Emissionen in 2020 ausgemacht und somit mehr als fünfmal so viel wie die reinen Gebäudeemissionen.
  3. Server, Service und Co.: Ihr ahnt sicher bereits, dass hier der größte „Felsbrocken“ auf dem Weg zum Gipfelkreuz kommt. Große Rechenleistung bedeutet in der IT immer, dass ebenso große Energiemengen benötigt werden – und die Rechenleistung für die Billing-Prozesse für mehr als 200 Unternehmenskunden mit derzeit ca. 20 Millionen Vertragsverhältnissen ist enorm. Tatsächlich haben wir in dem genannten Zeitraum rund 148,6 Tonnen CO2 für Server, 93,8 Tonnen für diverse Professional Services und 43,4 Tonnen für weiteren Bürobedarf verbraucht. Zusammen genommen entspricht dies mehr als 55 Prozent unserer Emissionen von Tonnen CO2 in 2020.

Klimaneutraler IT-Campus kommt

Wie geht man nun auf Basis dieser Analyse vor? Im Grunde gibt es zwei Säulen: Zum einen haben wir eine Reihe von großen und kleinen Maßnahmen eingeleitet, um den CO2-Verbrauch aktiv zu reduzieren und zu vermeiden. Das Wichtigste ist dabei sicherlich der Bau des IT-Campus in Achern, denn alle neuen Gebäude werden komplett CO2-neutral geplant. Dazu verfügt das Areal über eine eigene Photovoltaik-Stromversorgung sowie Stromspeicherungslösungen. Die Wärme- und Kälteversorgung erfolgt über Wärmenetze inklusive der Einbindung von Biomasse und Großwärmepumpen. Außerdem gibt es ein spezielles Mobilitätskonzept, zu dem unter anderem Sharing-Angebote von E-Autos und E-Bikes sowie ein weiterentwickeltes ÖPNV-Angebot gehören. Mit anderen Worten: Unser CO2-Fußabdruck im Bereich „Gebäude“ wird zukünftig in der Firmenzentrale weitestgehend vermieden und der Verbrauch im Themenfeld „Mitarbeiter:innen“ nimmt ab, weil Pendeln zum Arbeitsplatz und die Geschäftsreisen reduziert werden. Um Letzteres sicherzustellen, haben wir übrigens präzise Reiserichtlinien – Zitat: „Grundsätzlich sind öffentliche Verkehrsmittel (…) den Individualverkehrsmitteln vorzuzuziehen.“ Von dieser Regel sollten die Mitarbeiter:innen nur dann abweichen, wenn der Aufwand per Bahn, Bus und Co. schlicht zu groß wird. Mit Blick auf das Pendeln macht sich zudem ökologisch bezahlt, dass wir Radfahren massiv unterstützen. Konkret kann jede oder jeder nach seiner Probezeit ein Fahrrad leasen und das mit einem Wert von bis zu 5.000 Euro, womit E-Räder selbstverständlich inkludiert sind. Und nicht zu vergessen: Unser Ziel ist es, dass möglichst viele Mitarbeiter:innen zukünftig im neuen IT-Campus wohnen. Ihr Arbeitsplatz ist also „um die Ecke“ – wo keine Anfahrt, da kein Verbrauch.

Qualität im Fokus: Nachhaltig und nachprüfbar kompensieren

Am Ende des Tages bleibt aber dennoch ein größerer CO2-Verbrauch, den wir aktuell (noch) nicht aktiv vermeiden können. Er muss also kompensiert werden, wobei uns hier höchste Standards wichtig sind: „Quick Wins“ ohne nachhaltige Wirkung kommen ebenso wenig in Frage wie Projekte ohne Transparenz und Sorgfaltspflicht. Bei der Auswahl der Kompensationsprojekte waren hohe Qualität und internationale Standards entscheidend. Dabei ist es zum Beispiel wichtig, dass immer das Kriterium „Zusätzlichkeit“ erfüllt wird: Die Emissionsreduktion erfolgt nur deshalb, weil ihre Finanzierung unter anderem durch unsere Emissions-Gutschriften sichergestellt ist. Das Projekt wäre also ansonsten nicht zustande gekommen. Übrigens ist es genau aus diesem Grund auch nicht möglich, Kompensationsprojekte aus Deutschland oder der EU zu nutzen. Zum einen finden viele dieser Projekte ohnehin statt – Deutschland unterstützt zum Beispiel Waldbesitzer bereits bei Aufforstungsprojekten u.ä. –, zum anderen käme es unter Umständen zu sogenannten Doppelzählungen, denn die jeweilige CO2-Absenkung vieler Projekte wird bereits auf das Emissionsreduktionsziel der EU angerechnet. Man kann sie also nicht noch einmal an einer anderen Stelle anrechnen.

Darüber hinaus ist es aber ohnehin egal, wo das jeweilige Umweltschutzprojekt stattfindet. Schließlich kennt unsere Atmosphäre keine Landesgrenzen und der gesamte Planet heizt sich derzeit auf. Vor diesem Hintergrund haben wir uns für drei herausragende Projekte entschieden, die alle Kriterien erfüllen:

  • Das Entwicklungsprojekt „Biogas für arme Haushalte“ unterstützt einkommensschwache, ländliche Regionen in China bei der Anschaffung von Biogasanlagen. Wichtig dabei: Es kommen Nebenprodukte der Biomasse von den Feldern der Landwirte zur Herstellung des Biogases zum Einsatz. Mit dieser Finanzierung reduzieren wir 202 Tonnen CO2 unserer Emissionen.
  • Ein Biomasse-Projekt in Bulgarien nutzt Holz-Rückstände, die bei Herstellung von Zellstoff für die Papierproduktion übrig bleiben. Die Finanzierung dieses Projekts trägt zu einer Reduzierung unserer CO2-Emissionen um 83.000 Tonnen bei.
  • Ein Projekt in Indien zielt darauf ab, solare Warmwasserbereiter in Krankenhäusern, Schulen, Universitäten und KMU anzuschaffen – für eine zuverlässige Warmwasserversorgung zu angemessenen Kosten. Mit diesem Programm kompensieren wir 201 Tonnen unseres CO2-Verbrauchs.

Selbstverständlich müssen diese Maßnahmen jährlich wiederholt werden – wir planen eine regelmäßige Analyse unserer Emissionen und die dazugehörige Kompensation bzw. passen sie an, wenn etwa der IT-Campus bezogen ist und wir somit einen Großteil der aktuellen Emissionen im Gebäudebereich reduzieren. Darüber hinaus haben wir auf verschiedenen Ebenen Teams gegründet, die an neuen Maßnahmen rund um das Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen arbeiten.

Der Weg ist das Ziel

Ist das Gipfelkreuz also bereits erreicht? Die Antwort lautet: jein, powercloud arbeitet intensiv an der eigenen Klimaneutralität. Das Ende unserer „Wanderung“ ist das aber noch lange nicht, denn es geht uns um einen viel größeren Gipfel: Wir wollen unsere Kunden in die Lage versetzen, mit einer denkbar flexiblen und wirkungsvollen Software die Energiewende voranzutreiben. powercloud versteht sich als Möglichmacher für eine klimaneutrale Welt. Für dieses große Ziel werden wir – alle zusammen – viele Jahre benötigen. Und das heißt letztlich auch: Die dazugehörigen technischen Lösungen müssen sich immer wieder an neue Herausforderungen anpassen und beispielsweise Produktinnovationen ermöglichen. Genau das ist unser Anspruch. Lasst uns gemeinsam klimaneutral werden.

 

 

Rückblick 2022: Mit Zuversicht in die (Energie-)Zukunft

Eine geopolitische Krise mit massiven Auswirkungen auf den Energiemarkt, dazu veränderte gesetzliche Rahmenbedingungen und das (sehr) langsame Ende der Pandemie – unter diesen Vorzeichen war das Jahr 2022 auch für powercloud außergewöhnlich. An dieser Stelle blicken wir zurück auf „unsere“ vergangenen zwölf Monate. Sie waren in jeder Hinsicht eine Herausforderung.

Es war das Jahr der globalen Krisen: Ukraine-Krieg, Gasmangel-Gefahr, explodierende Energiepreise sowie ein Hitzesommer und weltweite Wetterextreme dominierten die Nachrichtenlage, was an der führenden SaaS-Plattform der Energiewirtschaft nicht spurlos vorbei gehen konnte. So mussten wir ab Sommer beispielsweise unsere Produkt-Roadmap für die (später wieder einkassierte) Gasumlage und die Gaspreisbremse anpassen – trotz der komplexen Aufgabe eine Selbstverständlichkeit, denn immerhin ist es eines unserer Versprechen, dass alle Updates aufgrund von veränderten gesetzlichen Anforderungen kostenfrei sind und zeitgerecht in hoher Qualität bereitgestellt werden. Die Gaspreisbremse macht hier keine Ausnahme. Insgesamt hatte das powercloud Jahr aber weitaus mehr zu bieten – auch abseits der allgegenwärtigen geopolitischen Krisen. „Unser“ Jahr 2022 in sechs Kapiteln:

1. Hilfe anbieten: noch mehr Enabling

Hohe Servicequalität und eine schnelle Weiterentwicklung entlang der Kundenwünsche – unter diesen Schlagworten lassen sich unsere Maßnahmen rund ums Enabling zusammenfassen. Die Fragen dahinter lauten: Wie können wir den Kund:innen helfen, die diversen Lösungen in der powercloud besonders effizient zu nutzen und auf was kommt es bei der individuellen Konfiguration an? Dafür haben wir in diesem Jahr viele Aktivitäten rund ums Community Management und Enablement gestartet. Praxisorientierte Videos und regelmäßige Community Events ermöglichen Kunden und Partnern ein noch besseres Verständnis und einen regelmäßigen Austausch. Zudem gab es regelmäßige Umfragen und eine brandneue Community-Plattform. Unser Ziel ist es dabei, Anwendern bei Fragen zur Roadmap und neuen Funktionen schnell Informationen bereitzustellen, ihre Bedürfnisse frühzeitig in unsere Produktplanung einzubringen sowie den eigenen Roadmap-Prozess transparent zu gestalten. Man könnte auch sagen: Die powercloud Unternehmenswerte „Transparenz“ und „Offenheit“ fließen hier in ganz konkrete Maßnahmen ein. Im Übrigen unternehmen wir vielfältige Anstrengungen, um unsere Qualität auszubauen. So wurden alleine in diesem Jahr – mit großem personellem Aufwand – drei ISO-Zertifizierungen rund um Umwelt-, Energie- und Informationssicherheitsmanagement durchgeführt. Letzteres stellt zum Beispiel mit regelmäßigen Audits sicher, dass Informationen verantwortungsvoll gehandhabt werden.

2. Funktionaler Ausbau der Plattform

Mit der Erweiterung um powercloud.flex auf Basis eines Zukaufs in 2022 als neuer integraler Bestandteil der powercloud Plattform decken wir nun auf einen Schlag eine Vielzahl von Anwendungsfällen im B2B-Geschäft und für Stadtwerke ab. Die technische Umsetzung und funktionale Updates werden auch im Jahr 2023 weiter fortgeführt. Die schnelle Integration in unseren Technologie-Stack mit einem API-Gateway und die schnelle Anpassung des Bedienkonzepts zeigen bereits erste Erfolge in der Eingliederung der neuen Funktionen. Mit der Bündelvertragsabrechnung sowie der Einbettung des neuen Mahnservices, Ratenplänen und dem neuen Sperrprozess sind in powercloud vielfältige neue Grundfunktionen aufgenommen worden und mittlerweile in produktiver Nutzung.

Das Jahr 2022 war auch geprägt von vielfältigen regulatorischen Anforderungen, von umfangreichen Entlastungen für Gas- und Stromkunden bis hin zu einem sehr umfangreichen Formatwechsel im Oktober. Außerdem haben wir in der Aufnahme der Rolle als Netzbetreiber volle Fahrt aufgenommen und mehrere Teams mit der Entwicklung betraut.

3. Erfolge ausbauen: Meilensteine im Markt

Und was zeichnete in den vergangenen zwölf Monaten unsere Entwicklung im Markt aus? Beginnen wir an dieser Stelle mit dem Ausland. Ein Erfolg sticht hervor: Das australische Unternehmen Telstra nutzt seit Juli die powercloud im Live-Betrieb – der erfolgreiche Abschluss eines Projektes, das im Sommer 2020 mit ersten Kontakten zwischen den Unternehmen seinen Anfang nahm und anschließend „just in time“ jeden Meilenstein erreichte.

Auch die Erfolge im deutschen Markt sind vielfältig und geprägt von bekannten Namen wie Prokon, LichtBlick und EWE. Diese drei Unternehmen vollzogen in den letzten Monaten große Datenmigrationen auf die powercloud. Dabei ist unter anderem das „Wie“ interessant. So wurden etwa im Fall von Prokon – mit fast 40.000 Mitgliedern die größte deutsche Energiegenossenschaft – alle Daten im Rahmen einer „Big-Bang-Migration“ auf die neue Plattform überführt. Alles wanderte also „auf einen Schlag“ herüber und das nur rund fünf Monate nach dem Start des Projektes im November vergangenen Jahres. Ein weiterer Erfolg im deutschen Markt ist die Entscheidung der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung GmbH (DEW21) auf powercloud zu wechseln, und zwar in die von unserem Partner PwC angebotene powercloud Partnerinstanz. Hierbei geht es beispielsweise darum, zukünftige Meter-to-Cash Prozesse noch stärker zu automatisieren – ein Feld, das für uns immer wichtiger wird.

4. Wachstum absichern: Mitarbeiter:innen-Zahl wächst rasant

Angesichts dieser Erfolge liegt es auf der Hand, dass powercloud gewachsen ist. Die dazugehörigen Zahlen sind mehr als erstaunlich: Mittlerweile arbeiten ca.  500 Personen rund um die powercloud. Ein Kraftakt, der uns nun auch klar zeigte, wie wichtig interner Wissenstransfer ist – eine Top Priorität in 2023.   Zudem verstärkt seit Anfang des Jahres Carsten Dirks als neuer COO die Geschäftsführung – ein wichtiger Schritt, denn er bringt viel Erfahrungswissen in die Bereiche „Produkt“, „Entwicklung“ sowie „Betrieb“ ein. Alle zusammen erlebten wir in 2022 eine weitgehende Rückkehr zur Arbeits-Normalität nach der Pandemie: Man arbeitet wieder gemeinsam in Büros, diskutiert Herausforderungen in „echten“ Meetings – und feiert zusammen die Erfolge. Ein Highlight war sicher die große 10-Jahres-Feier direkt neben der schon weit fortgeschrittenen Baustelle unseres powercloud Campus, den wir entsprechend dem aktuellen Baufortschritt wie geplant im September 2023 beziehen werden. Der erfolgreiche Auftritt bei der E-world verstärkte den Eindruck des „Back to Life“ dann in besonderer Weise. Hier machte ein großer Gemeinschaftsstand mit 30 Partnerunternehmen unser Teamwork deutlich: Während powercloud sich auf sein Billing-Know-how konzentrierte, stellten Partner ausgereifte Lösungen „out-of-the-box“ für die Plattform vor. Die Botschaft: Wir wollen weg von den monolithischen Einzellösungen der Vergangenheit und hin zu einer kooperativen Plattform der Zukunft. Das ist auf der E-world angekommen, wie viele Rückmeldungen deutlich machten. Unser Stand war fast permanent überlaufen, das zeigte uns, dass wir an den richtigen Themen gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern arbeiten.

5. Nachhaltiger werden: CO2-Neutralität erreicht

Ein weiterer Meilenstein unseres Jahres lässt sich mit einem einfachen Satz zusammenfassen, auf den wir sehr stolz sind: Wir haben es geschafft, CO2-neutral zu werden. Der Weg dahin war selbstredend weniger einfach, denn es gibt bei jedem IT-Unternehmen zahllose Bereiche, in denen Energie verbraucht wird – vom Betrieb der Server und internen Prozessen über Geschäftsreisen bis zur Heizung und dem Essen. Und dabei hört es nicht auf, schließlich nutzen zehntausende Endanwender jeden Tag die powercloud und hinterlassen dabei ebenfalls einen CO2-Fußabdruck.  Alle großen und kleinen Themenfelder haben wir von Experten untersuchen lassen, wobei ein jährlicher Verbrauch von 575 Tonnen CO2 für powercloud ermittelt wurde, welche wir nicht bereits aktiv vermeiden konnten. Die verbliebenen Ausstöße kompensieren wir mit drei konkreten Projekten zur Reduzierung von CO2-Emmisionen: Wir haben uns für die Beteiligung am   Ausbau von thermischen Solaranlagen in indischen Krankenhäusern, Schulen und Universitäten sowie dem Aufbau eines großes Biomasseprojekts in Bulgarien entschieden.

6. Basis schaffen: das Leuchtturm-Projekt wird gefeiert

Ein besonderes powercloud Meilenstein der letzten Monate war das Richtfest am IT-Campus in Achern nach Abschluss des Rohbaus. Aktuell sind über 300 Handwerker gleichzeitig vor Ort und sorgen neben Fenstern und Fassade unter anderem für Dachabdichtung und Trockenbau sowie für die Elektro-, Sanitär, Heizungs- und Lüftungsinstallation. Damit liegen die Arbeiten im Zeitplan, sodass der Umzug der Mitarbeiter:innen in die neuen Büroräume planmäßig im Herbst nächsten Jahres erfolgen wird. Das Vorzeigeprojekt nutzt nachhaltige Technologien für CO2-Neutralität und Energieeffizienz. So erfolgt die Stromerzeugung aus Photovoltaik und Biomasse. Zudem planen wir als einer der ersten auch Elektro-Autos als Batterie-Zwischenspeicher einzubinden und es kommen eine klimafreundliche Gebäudedämmung, thermische Wärmespeicherung und eine passive Gebäudekühlung zum Einsatz. 350 IT- und Softwareexpert:innen sowie ihre Angehörigen werden hier zukünftig leben und arbeiten.

Ausblick: Den Wandel ermöglichen

Wie geht es weiter mit der powercloud? Unser vorrangiges Ziel ist ebenso einfach formuliert wie anspruchsvoll: die große Energiewende für eine klimaneutrale Zukunft mit einer wirkungsvollen Plattformlösung vorantreiben. Dabei zielt unsere Philosophie auf die Auflösung von unnötiger Komplexität, vereinfacht also viele Prozesse und wird so zum „Gamechanger“. Was das konkret bedeutet, machte zuletzt beispielsweise die Umsetzung der Marktkommunikation 2022 deutlich: Über 200 Änderungen und neue Funktionen wurden in die Software aufgenommen, wobei es immer darum geht, die Arbeit der User zu vereinfachen. Zudem bleibt unsere Lösung auch in Zukunft hoch flexibel und wandelbar, denn es lassen sich zusätzliche Funktionen, Geschäftsmodelle und Technologien mit Hilfe des powerApp-Stores jederzeit integrieren. Und auch im Netzbereich wird bei powercloud sich viel bewegen. Wir arbeiten mit Hochdruck an unserem powergrid Angebot für Netzbetreiber und Messtellenbetreiber weiter. Sicher ist: Die Zukunft der Energieversorgung bleibt eine Herausforderung auch abseits von Ukrainekrieg und geopolitischen Krisen, die in 2022 so deutlich hervortraten. Wir gehen zuversichtlich in die nachhaltige Energie-Zukunft.

 

 

Wie werden die neuen B2B und Stadtwerke Funktionen von powercloud.flex in die powercloud integriert?

Ob komplexes B2B-Billing oder spezielle Abrechnungskonstruktionen von regionalen Versorgern – mit der Integration von powercloud.flex wird die powercloud um eine ganze Reihe von wichtigen Funktionen ergänzt, von denen gerade Stadtwerke massiv profitieren. Wie genau erfolgt die technische Umsetzung? Hier gibt unser Chief Technology Officer Daniel Haimerl detaillierte Antworten:  

 

Daniel, wie passen die neuen B2B Fähigkeiten von powercloud.flex in die technische Architektur der powercloud Plattform? 

Daniel Haimerl: Es ist ein großer Vorteil, dass powercloud.flex auf dem gleichen IT-Stack wie powercloud basiert. Deshalb können wir diverse Funktionen schnell übernehmen bzw. integrieren. Konkret heißt das: In beiden Fällen gibt es eine 3-Schicht-Architektur aus einem User Interface (basierend auf JavaScript, HTML, CSS), der Programmiersprache PHP 8 mit Symfony. Beide Lösungen setzen zudem auf Amazon AWS und nutzen die Amazon AuroraDB Enterprise Datenbank. Zudem gilt für alle neuen Plattform-Komponenten unser allgemeiner Anspruch, jede Architektur sehr konfigurationsgetrieben und mit offenen Schnittstellen aufzubauen.  

 Wie vollzieht sich die Anpassung an spezifische Standards von powercloud? 

Wir gehen hier sehr systematisch vor und haben uns zunächst auf die Integration in die Entwicklungs- und Betriebsumgebung von powercloud konzentriert. Dazu gehören unter anderem das einheitliche Hosting in der AWS Cloud – unterstützt durch cloud-agnostische State-of-the-Art-Technologien wie Docker, Terraform, Nomad und weitere. Darüber hinaus ist uns ein hoher Automatisierungsgrad per Continuous Integration (CI) und Continuous Delivery (CD) wichtig. Die notwendigen Anpassungen an die standardisierten Prozesse und Tools haben wir bereits abgeschlossen. Wir sind eine Tech-Company – moderne und nachhaltige IT-Architekturen und Technologien liegen in unserem Naturell.  

 Welche Rolle spielen Themen wie „Monitoring“ und „Alerting“? 

Sie sind unverzichtbar für einen reibungslosen Betrieb. Es geht uns deshalb immer um ein Höchstmaß von „Observability“, zu welchem u.a. das Monitoring, das Alerting sowie die Auswertbarkeit von Metriken und Log-Informationen gehören. Wir setzen hierbei auf marktübliche und bewährte Werkzeuge wie Kibana, Grafana und Prometheus. 

 In welcher Weise wurde das UI-Design angepasst?     

Zunächst einmal haben sich unsere UI/UX-Designer die bestehende Lösung genau angeschaut und alle Anpassungen definiert, um alle Oberflächen an den Bedürfnissen unserer Kunden ausrichten zu können. Das neue Design orientiert sich an unserem in der Praxis bewährten  powercloud Bedienkonzept – von der Navigation bis zum Umgang mit Nachrichten innerhalb der Prozesse. Darüber hinaus haben wir die allgemeine Bedienbarkeit der Software verbessert. 

 Welche Herausforderungen treten mit Blick auf Schnittstellen auf? 

Es gibt eine streng entkoppelte REST-API-Schnittstelle, die beispielsweise von der Weboberfläche verwendet wird. In der Folge lassen sich andere Systeme einfach integrieren, wobei die Dokumentation der Schnittstellen über marktübliche OpenAPI-Spezifikationen erfolgt. Insgesamt besteht das System aus mehr als hundert REST-API-Endpunkten – darunter die eher datenorientierten CRUD-APIs sowie eine Vielzahl von Prozess-APIs. Letztere ermöglichen eine detailgenaue Steuerung von energiewirtschaftlichen Geschäftsprozessen, weshalb wir das gesamte System optimal in jede bestehende Kundenlandschaft einbinden können. Im Übrigen arbeiten wir gerade an der Entwicklung eines Event-Systems, wie es unsere User aus der powercloud kennen. 

 Wie sieht der gesamte Zeitplan rund um die Integration der neuen Funktionen aus? 

Insgesamt geht es hier um sehr viele Funktionen und Prozesse aus dem B2B-Segment, die wir jetzt allesamt in die powercloud integrieren. Das lässt sich nicht „über Nacht“ erreichen. Einzelne Funktionen werden von Bestandskunden aber heute bereits genutzt. Wir gehen davon aus, dass noch im ersten Quartal 2023 der erste neue powercloud Kunden die neuen Funktionen produktiv nutzen wird. In Folge stellen wir die Funktionalitäten dann nach und nach auch für weitere Kunden aus.

 

 

Künftig können wir eine Reihe an Anforderungen von Stadtwerken erfüllen

Alles wird auf einer Plattform: IT-Anbieter powercloud hat EN2GO übernommen. Warum dieser Schritt gerade für Stadtwerke interessant sein dürfte, erklären CEO Marco Beicht und CPO Daniel Zeiske im ZfK-Interview zusammen mit Stephanie Gust.

Herr Beicht, warum haben Sie sich überhaupt dazu entschieden, EN2GO, einen Anbieter für konfigurierbare Abrechnungslösungen, zu übernehmen?

Marco Beicht, CEO von powercloud: Der Hintergrund für unsere Akquisition liegt im Grunde auf der Hand, denn die Funktionalitäten von EN2GO ergänzen unsere Plattform und schließen die noch offenen Lücken im B2B-Geschäft sowie die spezifischen Anforderungen von Stadtwerken. Mit diesen hätten wir uns, offen gesprochen, zeitlich schwer getan.

Darüber hinaus konnten wir unser Angebot nun auch mit speziellen Abrechnungsmodellen erweitern, wie etwa der Heizkosten- und Mieterstromabrechnung, der flexibleren Betreuung von Bündelkunden, der registrierenden Leistungsmessung, dem Contracting im B2B-Bereich, aber auch zum Beispiel Flüssiggas, Entsorgung und vieles mehr. Insgesamt kann man also sagen, dass wir künftig eine Reihe von Anforderungen von Stadtwerken erfüllen können.

Letztendlich zahlt die Akquisition stark auf unsere Vision einer einheitlichen Plattform für den gesamtem deutschen Markt ein und ermöglicht nun auch Vollversorgern von der powercloud Plattform zu profitieren.

Wie kann man sich nun die technische Umsetzung vorstellen?

Daniel Zeiske, Chief Product Officer bei powercloud: Das ist ein wichtiger Punkt, denn unsere Produktphilosophie ist von dieser Akquisition unberührt – es gibt auch künftig nur eine powercloud Plattform für unsere Kunden. Folglich fließen die neuen Funktionen direkt in die powercloud mit ein und stehen anschließend Stück für Stück bei Bedarf unseren Kunden zur Verfügung. Wir erweitern also unser ureigenes Angebot und bauen keine zweite Lösung. Es hat auch etwas Glück mitgespielt, denn En2GO wurde auf der gleichen Technologiebasis entwickelt, die powercloud schon seit 2012 nutzt. Das macht die Integration nun deutlich schneller und einfacher.

Verändert sich die unternehmerische Zielsetzung von powercloud?

Marco Beicht: Nein. Unsere Strategie bleibt konstant und unser Leitgedanke gilt weiterhin und betrifft alle Komponenten der Plattform: Wir bieten eine modulare Lösung in allen Marktrollen, bald auch inklusive Netz, die alle relevanten Prozesse und Produkte der Versorger abdeckt. Das ist auch wichtig für die Thüga Abrechnungsplattform, die wir gemeinsam mit Accenture derzeit für über 15 Millionen Endkundenverträge umsetzen.

Die Offenheit unserer Plattform macht nicht nur für unsere Kunden, sondern auch, wie in diesem Fall bewiesen, für uns vieles einfacher. Aber lassen Sie es mich noch einmal unterstreichen: Auch künftig wird die powercloud fertig konfiguriert bei Kunden als einheitliches und standardisiertes best-in-class Angebot aus der Cloud bereitgestellt. So ist etwa der aktuelle Formatwechsel zum 1. Oktober 2022 für alle unsere Kunden wieder ohne deren Zutun fristgerecht und in hoher Qualität verfügbar – genauso wie wir das alle 2 Wochen mit neuen Funktionen und Prozessen handhaben, die quasi über Nacht verfügbar gemacht werden.

Wie sieht der Zeitplan rund um die Integration der neuen Funktionen aus?

Daniel Zeiske: Wir bringen das Beste aus beiden Welten zusammen, während sich powercloud seit der Gründung sehr stark auf das Massenkundengeschäft inklusive der Grundversorgung konzentriert hat, hatte die jetzt neu erworbene Komponente von Beginn an einen sehr starken Fokus auf B2B sowie auf komplexe Abrechnungssituationen und Spezialprodukte. Zu den schon über 10 Millionen produktiven Endkunden auf der powercloud Plattform, inklusive über 2,5 Millionen in der Grundversorgung, sollen in der Zukunft auch größere Mengen an Bündel- und B2B-Kunden hinzukommen, die bisher noch nicht optimal abgebildet werden konnten.

Es geht hier um wirklich viele Funktionen, nicht nur aus dem B2B-Segment. Mit ihrer Hilfe lassen sich zum Beispiel Bündelprodukte für kommunale Kunden oder die Wohnungswirtschaft abrechnen, zeitvariable Tarife in die Abrechnung einbinden, marktkonforme Messkonzepte bei Mieterstrom realisieren oder komplexe Billing-Prozesse beim Thema „Wasser und Wärme“ realisieren. Denken Sie bei Letzterem an die Abrechnung von Fernwärme, Contracting-Anlagen mit individuellen Preisgleitklauseln und Nahwärmenetze. Und: Alles das ist auf der Basis einer weitreichenden Automatisierung stark vereinfacht.

Allerdings wird bei dieser Aufzählung deutlich, dass wir nicht „über Nacht“ dieses große Paket in die powercloud integrieren können. Aktuell arbeiten mehrere Teams intensiv an der Integration. Einzelne Funktionen werden von Bestandskunden heute bereits genutzt. Wir gehen davon aus, dass im ersten Quartal 2023 der erste neue powercloud-Kunde die neuen Funktionen produktiv nutzen wird. Insgesamt rollen wir das Ganze dann nach und nach aus.

Abschließend ein Blick auf die Zukunft der powercloud: Wohin soll die Reise im Zuge dieser Akquisition gehen?

Marco Beicht: Unsere Kunden können sich darauf verlassen, dass wir den Wandel des Energiemarkts im Blick haben und gemeinsam mit ihnen erfolgreich gestalten. Um den Vorsprung unserer Kunden weiter auszubauen, investieren wir jedes Jahr einen relevanten 8-stelligen Betrag in die Weiterentwicklung der powercloud-Plattform und in die Umsetzung neuer Funktionen.

Unser Geschäftsmodell wurde in den vergangenen drei Jahren konsequenter denn je auf den Partnerschaftsgedanken umgebaut, denn nur gemeinsam mit unseren Kunden und Partnern sind wir stark. Zugleich haben wir den Anspruch, mit modernem Mindset zu agieren. Die powercloud ist agil und skalierbar, aber noch wichtiger, sie ist einfach zu bedienen und bietet leichtgewichtige Prozesse bei einer hohen Automatisierung. Es gibt bei uns keine festgefahrenen Denkmuster. Dieser Anspruch definiert die Gegenwart und Zukunft der heute schon über 400 Mitarbeiter der powercloud.

Daniel Zeiske: Insgesamt wollen wir Dinge einfacher machen. Deshalb optimieren wir zum Beispiel ständig unsere Bedienoberfläche, integrieren andere Systeme und sorgen mit vielen Partnern dafür, dass der powercloud powerApp Store weiterwächst. Das Unternehmensziel, unsere offene Plattform als Standard im Markt zu etablieren, bestimmt auch weiterhin unser Handeln. Hierzu gehörte auch die Schließung funktionaler Lücken für die Zielgruppe der Stadtwerke und B2B-Vertriebe, die wir nun im Rahmen des Zukaufs in markterprobter Qualität abschließen konnten. Wir freuen uns darauf, die neue Lösung unseren Kunden vorstellen zu können. Das Ganze ist ein großer Meilenstein.

Abschließend die Frage: Was passiert mit dem Namen „EN2GO“?

Marco Beicht: Wir benutzen ihn überhaupt nicht mehr. Etwas anderes würde auch keinen Sinn ergeben. Schließlich wandern alle Funktionen, die bislang unter diesem Namen zusammengefasst wurden, in die powercloud. Darüber haben wir auch bereits die mit dem Kauf erworbenen Bestandskundenbeziehungen informiert.

Das gesamte Interview ist auch auf der Seite der Zeitung für kommunale Wirtschaft (ZfK) nachzulesen:
Powercloud übernimmt Abrechnungsspezialist En2Go: Zeitung für kommunale Wirtschaft (zfk.de)

 

 

powercloud kooperiert mit Innit: Vergleichsportale perfekt in das eigene IT-System einbinden

  • Leads automatisch empfangen und in die powercloud übertragen
  • Aufträge überwachen, Berichtswesen automatisieren und Provisionsabrechnung erstellen
  • Lösung steht als App im powerApp Store zur Verfügung

Vergleichsportale sind für viele Experten so etwas wie das „Google der Energiewirtschaft“: Hier informieren sich Kunden proaktiv und schließen anschließend einen neuen Vertrag ab. In der Folge nimmt der Wettbewerb zwischen den Energieversorgungsunternehmen (EVU) immer weiter zu, ihre Wechsel-Raten sind hoch und es verändert sich das Angebot. So werden aktuell (angesichts der hohen Preise) beispielsweise Energiesparsets oder moderne Messeinrichtungen in Kombination mit dem Vertrag angeboten, um sich deutlicher von der Konkurrenz abzusetzen. Im Umkehrschluss stellt sich bei vielen EVUs die Frage, wie sich die Aktivitäten auf den Vergleichsportalen idealerweise in das eigene Billing- und IT-System einbinden lassen – und zwar möglichst automatisiert und mit wenigen Klicks. Eine hocheffektive Antwort darauf gibt jetzt powercloud in Zusammenarbeit mit der Innit GmbH, einem Spezialisten für schlanke Datenlösungen bei Energielieferanten: Die App „innit Vertriebsportal“ steht im powerApp Store als End-to-End-Lösung zur Verfügung und sorgt für eine umfassende und automatisierte Anbindung der Vergleichsportale an die große Billing-Plattform.

Wie kann man sich diese Lösung im Detail vorstellen? „Unsere App, übernimmt die Daten-Kommunikation zwischen Vergleichsportalen, Affiliate-Network- und Door-to-Door-Vertriebspartnern auf der einen Seite sowie powercloud auf der anderen Seite“, erklärt Stanislav Goraj, CEO der Innit GmbH mit Sitz in Offenbach. „Dabei werden die Leads von Vertriebspartnern empfangen und in die powercloud übertragen. Anschließend wird der Status der Aufträge laufend überwacht und an Vertriebspartner zurückgemeldet. Das ist besonders wichtig, nicht nur um Endkunden auf dem Laufenden zu halten, sondern auch um unnötige Provisionszahlungen für nicht zustandegekommene Aufträge zu vermeiden. Entstandene Provisionen werden für alle Vertriebsparter in der App transparent getrackt und können bei Bedarf abgerechnet werden. Insgesamt sinkt der gesamte Aufwand der EVUs massiv ab.“

Darüber hinaus profitieren powercloud Kunden von einem minimalen Installationsaufwand, wenn sie die Lösung nutzen wollen: Die App wurde speziell für die Plattform entwickelt und lässt sich ohne Aufwand direkt aus dem powerApp Store heraus als End-to-End-Lösung einbinden. Bei speziellen Aufgaben unterstützen die Spezialisten von Innit – beispielsweise mit Blick auf die Integration von kleineren Vertriebsplattformen. „Die neue Partnerschaft macht einmal mehr deutlich, wie wir unseren powerApp Store verstehen, nämlich als einen vollwertigen Teil des powercloud Betriebsmodells“, sagt Jonas Thurow, Head of Partner Onboarding & Success bei powercloud. „Etablierte Branchenpartner, Start Ups, Fintechs und globale Technologieunternehmen transferieren ihr Know-how in diese „Co-Produkte, die wir automatisch in unser transparentes Software-as-a-Service-Modell integrieren.“  – Mit der Lösung der Innit GmbH wird diese Erfolgsgeschichte nun also um ein wichtiges Kapitel erweitert, denn die externen Vertriebspartner werden für die Marktaktivitäten der EVU immer wichtiger.